Full text: Dornbirner Gemeindeblatt 1901 (1901)

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Dornbirner 
& Wemei nberlart. 
Sesen soen Semiag.— Preist gensteg D— Guit vohe nrsehun g T 5 20), Anpie Ranmen 10— 
Sinsalte ngen 
kosten 10 h der Zeilenraum und sind bis spätestens Fr eitag mittag s kostenfrei ins Gemeindeamt zu bringen. 
Nr. 50. So nntag, 
15. December 1901. 32. 
Jahrg. 
12. Dec ember 1901. 33 
Die Erhebung der Marktgemeinde Dornb irn zur Stadt wurde heute mit folgendem F e stverlaufe 
gefeiert 
Um halb neun Uhr war in der Pfarrki rche zum heil. Martinus Festgottesdienst, zu welc hem die ge¬ 
sammte Gemeindevertretung, der k. k. Herr Bezir k shauptmann Ritter von Zi gau, der Herr Landeshauptma nn 
Adolf Rhomberg, die k. k. Beamtenschaft, die k. k. Oberreals chule, die sämmtlichen Volk sschule n, die beiden 
Mädchen=Pri vat schulen und eine zahlreiche Menge V olkes erschienen war. 
Der hochwürdige Herr Pfarrer Künz eröffnete die kirchliche Feier mit einer Kanzelrede, in der er 
sich über den Zweck und die Bedeutung des heutigen Gottesdien s tes in folgender Weise aussprach: 
„Einmal geziemt es sich, dem Allmächtigen Dank zu sagen für seinen Segen und den segensvollen 
Ein fluss der Kirche, den unsere Gemeinde wohl durch ein Jahrtause nd erf ahren hat; denn soweit die ge¬ 
schichtlichen Ouellen über u nsere Gemeinde h inaufr eichen, nämlich bis zum Jahre 957, melden sie uns, dass 
die Kirche in derse lben Wurze l gefasst. Und jene schöne n Bürger= und C h ristentugenden, die den Dornbi rnern 
nachgerü hmt werden und denen die Gemeinde wohl ihren allgemeinen Aufschwung mitverdankt, nämlich Offen¬ 
heit, Biederkeit, edler Gemeinsinn sind auf dem Boden und unter dem Einfluss des C h ristenthums empor ¬ 
g eblüht! Wir dürfen darum sagen: „Der Herr hat das Haus gebaut, darum bauten die Bauleute nicht umsonst. “ 
Es ist aber nothwendig, dass der Herr die neue Stadt nun auch für alle Zukunft beschütze, „denn 
wenn der Herr die Stadt nicht b ewacht, wach en umsonst die Hüter der Stadt.“ Darum wollen wir im 
heutigen G ottesdienste den Herrn auch bitten um seinen Segen , ihn bitte n, dass die junge Stadt auf dem 
Wege einer g esunden und der Gesa mmtbevölkeruug zum Vortheile gereichenden Entwickelung voranschreiten 
möge. Möge edler Gemeinsinn die starke Mauer unserer Stadt bi lden, mögen Wahrheit, Gerechtigkeit, A rbeit 
samkei t und E infachh eit die Thür me zur Vertheidigung derselben sein! 
Im Jahre 1815 haben Eure Ahnen im Thur mknopfe eine Urkun de hi nterle gt, deren Abschrift sich 
im Pfarr archiv e befindet. Sie schließt mit den Mahnworten, die ich zu den m einigen m ache: 
„Gott der Allmä chtig e bewahre die ganze Gemeinde vor allem Unglück und gebe den Nachkömmlingen 
bes sere Zeiten als wir hatten . W eichet von der hl. Religion, von der Gerechtigkeit und den Geboten Gottes 
niemals ab, und der Segen Gotte s wird reichlich unter Euch wohne n. Amen.“ 
Zum Hocham te führte der Kir chenchor in meisterhafter Weise eine Festmesse von Reinberger auf. 
Den Schlus s des Hochamtes bildete ein Te deum lauda mus.
	        
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