Full text: Dornbirner Gemeindeblatt 1924 (1924)

S 
Dornbirner 
Sileinsestaet 
Erscheint jeden Sonntag. Preis für Okto ber, November u. Dezember, K 8000.—, im Inland mit Postversend un g, K 10000.—, nach 
Deutschland und in das üb rige Ausland, K 20.000.—, einzelne Nummer, K 1000.—. E inschaltungen kosten K 1500.— der 
Zeilenraum und sind bis pätestens Donnerstag abe nds kost enfrei ins Rathaus zu bringen . 
55. Jahrg. 
Sonntag, 2. November 1924. 
Mr. 4. ndich 
Wo che nkalen der: Sonntag, 2. November, Justu s, Montag 3. All erseel en, Ida, Hubert, D ienstag, 4 
Karl Borromäus, Emerich, Mittwoc h, 5. Zach arias, Bertilla, D onne rstag, 6. Leonhard, Freitag, 7. Engelbert, 
Samsta g, 8. Gottfried. 
Kriegsopfertag 1924 
30Vor n unmehr 10 Jahren hat das Vaterland seine Söhne zu Kampf und Tod gerufe n. 
Sie sind dem Rufe in begeisterter Hi ngabe gefolgt, verließen alles, was sie hatten, Heimat und Habe, Weib und 
Kind. Damals haben wir Krä nze gewu nden für sie, haben ihnen zugeju belt. 
Ihrer viele sind fürs Vaterland gefallen und haben ihre alten Eltern, haben Frau und 
Ki nder ohne Ernährer zurückla s sen müssen, ihrer viele sind als Invalide zurückgekommen und 
könne n sich nicht oder kaum den Lebensunterhalt verdienen. Der alte Staat, der für alle zu s orgen 
versprach, ist zusammengebrochen, der neue Staat hat nicht die Mittel, die einst gegebenen Ve rspre chen einzulö sen. 
Aber das Vaterland, das sind wir alle, ist geblieben. Jetzt rufen die Kriegstote n, jetzt rufen 
Invalid e, Witwen und Waisen das Vaterland . Und jetzt haben wir die Pflicht vor Gott und der Welt, 
Gabe mit Gabe zu vergelten, sie haben ihr Leben , ihr Blut, ihre Ernährer g egeben, wir müssen nur Geld hergeben. 
Lassen wir uns nicht beschämen! 
Die ersten Novembertage sind den Toten von altersher gewe iht. Es wird keinen Vorarl¬ 
berg er geben, der zu Allers eelen an den Kreuz en der Gef allenen und am Kriegerdenkmal der Gemei nde ohne ein 
wehmütiges Erinne rn vorübergeht. Es ist ein bekan ntes Wort: die Liebe, die wir den Toten mit ins Grab 
geben, dürfen wir den Leb enden nicht entziehen. Wenn der Kriegsopf erfon d darum gerade in dies en 
Cagen an alle und an jeden herantri tt, so wird er warme H erzen und off ene Hände f inden. Denn der Vorarlberg er 
ehrt das Gedächtnis seiner Toten; der Worte braucht es und macht er dabei nicht viel. Aber in der Tat beweist er 
ein G emüt. Der Vorar lbe rger hat nie den wortspru del nde n Patriotismus gekannt, wohl aber seine Pflicht. Der 
Vorarlberger ist weithin als sparsam gekan nt, aber er gibt wenn es gut ist zu geben . Nun denn beweisen wir 
u nsere Dankbarkeit gegen die, die für uns gefallen sind und gegen ihre Eigenen, bew eisen wir 
die echte warme Liebe zu den Kriegsopfern unseres Landes, beweisen wir un sere Nächstenliebe 
und un seren Vaterla nds sinn durch eine reiche Gabe an den Kr i egsopferfond. 
Das Kuratorium des Kriegsopferfondes für Vo rarlberg. 
e Dornbirner 
Bevölkerung! für die 
Hur Beachtung 
hi4. 
Außerdem wurden in den 2 Monaten zwischen dem letzten 
Zu vorst eh endem Aufruf und dem auf Seite 678 veröffe nt lichten Kriegsopf ertag 
und dem 1. Jänner 1924 an Dornbirner Inval ide 
Geb arun gsausweis unterbreitet das K uratorium des Kriegsopfer¬ Kr. 
500.000.— an Kriegerwitwen Kr. 1,600.000.— und an Krieger¬ fondes noch nachstehende Zusammenstell ung der an die Dornbirner hinterbliebene 
Kr. 950.000.— an Unterstütz u ngen ausbezahlt Kri egs=Invaliden und -Hin terbliebenen erfolgten Zuwendungen: Ein 
Vergleich die ser Zahlen mit dem Dornbirner Ergebnis des 
1. An Unterstützungen wur den in der Zeit vom 1. Jänner vorjä hrige n 
Kriegsopfertages (Kr. 42.000.000.—) ergibt, daß die 
24. Oktober 1924 ausgegeben 
bis Dornbirner 
Invaliden und Kriegshinterbliebenen entsprechend be¬ 
6 ,691.6 00.— Kr. Invaliden 
für Dornbirne r rücksichtigt 
wur den. 
16 ,920. 000.— Kr iegerwitwen Dabei 
soll daran erin nert werde n, daß jedes Unter¬ 
4,250.000.— Kri e g shinterblieb ene tützungsgesuch m it 
der größtmöglichen Gewissen ¬ 
zusammen Kr. 27,861.600.— haftigkeit 
von Vertrauensmännern über prüft 
erhielten in derselben purde, 
die von den po lit ischen Partei en der Stadt hiefür bestimmt 
2. An langfristigen Darlehen wurden. 
Zeit: Kr. 
13,005.000.— Gegenüb er diese n Feststellungen einerseits und der heiligen Pflicht, 
Jnval ide 7,178.000.— den 
Kriegsopfern unseres Volkes zu Hilfe zu kommen and ererseits, 
Kriegerwitwen kann 
und darf eine Aus rede gegenüber der bevor stehenden Sammel¬ 
Kr. 20.165.00.— Aktion 
nicht mehr au fkommen! 
(d. h. an Vorsch ü ssen 
3. An kurzfris tige n Darlehe n Möge 
darum in den kommenden Kriegsopfertagen in Dornbir n 
erhielten die Dornbirner 
auf Rentenabfer tig ungen 
und Krankengel der ) Jeder 
und Jede nach Kräft en und Verhä lt¬ 
Kr. 21, 051.500. — Kriegsopfer in derse lben Zeit: nissen dazu beisteuern, daß den notleidenden Kr ieger =Wit¬ 
men, =Waisen und „Invaliden wiede r geholfen wer de, wie im 
Summe der Auszahlung en ver ga ngenen 
Jahre. 
Kr. 69,095.900.— 
also 
hievon an nicht rückzahlbaren Unter ¬ Der 
Bürgerm eis ter: E. Luger. 
4879 
Kr. 27,861.600.— stützungen
	        
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