Full text: Dornbirner Gemeindeblatt 1927 (1927)

Stadt Berabirs. 
Dornbirner 
Senetnbeslaln 
Erschein t jeden Sonntag. Preis für Jän ner, Febr. und März, S 1,—, im Inla nd mit Postversendu ng , S 1.50, nach Deu tschla nd und 
in das ü brige Auslan d, S 2.—, einzeln e Nummer, S 0,20. Einschaltungen kosten S 0.15, der Zeilenra um und sind bis 
s pätestens Donnerstag abends kos tenfrei ins Rathaus zu bringen. 
Nr. 1 Sonntag, 
2. Jänner 1927 58. 
Jahrg. 
Wochentalender: So nntag, 2. Jänner, Namen Jesu, Montag, 3. Genovefa, Dien stag, 4. Angela 
Titus, Mittwoch, 5. Amata, Gerlach, Don ne rstag, 6. He ilige 3 Kön ige, Fre itag, 7. Valentin, Rein, Samstag, 8. 
S everin. 
Viel Glück und Segen im neuen Jahre 
Der Weihnacht s zauber mit seiner s eelisch warmen Stimmung ist noch im Verglimmen und schon steht 
der Ernst der Zeit vor allen Türen und meldet uns die Ja h reswende und f ordert Rechenschaf t. Der Geschäftsmann 
sieht nach seinen Büchern, gar man cher mit schweren Sorgenschatten auf der Stirne, ein ande rer mit sichtlicher 
Erleich teru ng, weil es nicht so schlimm ausfiel, wie er fürchtete und da und dort einer mit geldfreudigem Blicke, weil 
mehr sich ergab als er ahnte und mehr als die Mitmen schen wi ssen dürft en. Der Bauer zieht den Kalender hint er dem 
Spiegel h ervor, er ist mit seine r Rechnung gar bald fertig; kam auch zu seiner Habe nichts dazu, er schätzt sich 
dennoch glücklich, wenn nur kein Unglück ihm geschah . Der Arbeite r wähnt gut abzuschn eiden; er verlo r von seine r 
Habe nichts, wenn ihm kein Arbeitstag verloren ging. Gar viele Fam ilie nväter und die sorglichen Hausmütter 
rec hnen nach, zumeist ni cht, um zu forschen , was ihnen verblieb, son dern mehr, um zu versuch en, ob bei aller Spar 
samkei t und bei allem Entbehren im neuen Jahr viellei cht nicht doch das Auslangen zu finden wäre; den einen mag 
die Rechnung gelingen, viele andere aber lassen bald vom Rech nen ab und klammern sich feste r an die Hoffnung auf 
Erhal tung der Gesundheit und von Arb eits ver dienst. Und wie auch das Soll und Haben in Z iffern sich ergeben 
mag, tröstlich wird es für m anchen sich erw eisen, daß es außer diesem Bereic he noch anderes Glück zu fin den gab 
und wied er geben wird. 
So macht jeder den Strich unter das scheidende Jahr und je nach dem Ergebnis stell en bei ihm sich 
Wünsche ein, die in stärken de Hoffnu ng gekleidet ihn hinüberbegleiten in das neue Jahr. Möge danach die kommende 
Heit allen recht viel Erfüllung bringen von dem, was sie Gutes erhoffen und alles von ihnen ferne h alten, was sie 
in banger Uhnung befürcht en. Wer vom beglückenden Bewußtsein des rec htlic hen Gewinnes und Besitzes erfüllt ist 
der schaffe dazu noch jenes edle, höchste Glücksempfinden, das jenen beschieden ist, die am Nebenmenschen die Not 
erkannt und dess en Mangel und Leid nach Kräften gelindert haben. Wem das Geschi ck w eniger hold im Gewi nnen 
war, der dränge sich um so stärker auf die wahre Sonnenseite des Lebens, wo Seelenfriede und das Glück daheim 
bei den Lieben ihn reichlicher belohnen. 
Und daß keinen allzugro ße Sorgen bedrücken, daß jeden die beste Gesun dheit erfreue, daß vollgesegne te 
A rbeit allen r edlich weiterhelfe, 20 
das walte Gott gnädig im Jahre 1927.
	        
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