Dornbirner
Geme indeblatt
E rscheint jeden S amstag. Bezugspreis v ierteljährl ic h S 7.—, Einzelpreis 60 Groschen. — Inserate sind jeweils bis Mittwoch abends im R athaus, Zi mmer Nr. 27
ein zureic hen. — Eigentümer, He rausge ber und Verleger Stad tgeme inde Do rnbirn. — Für die Schriftleitung vera ntwortlich Theo dor Stadelmann
D ruck: Buchdru ck erei Georg Höfle, Dornb irn
Nummer 1 Sonntag,
2. Jänner 1955 83.
Jahrgang
Wochenkalender: Son ntag, 2. Jänner 1955, Namen-Jesu-Fest, Ma karius — M ontag, 3., Genoveva — Dienstag, 4., Titus B. —
Mittwoch, 5., Sime on — Donnerstag, 6., Hl. Drei Kön ige — Freita g, 7., Reinhold — Samstag, 8., Severin us
Mitbürgeri nn en und Mitbürger!
Zum neuen Jahre entb iete ich allen liebe n Mitbürgern die he rzlichste n Glück= und Segenswünsche. Möge
das neue Jahr allen Bürgern u nserer Gemeinde, u nserem Heimat= und Vaterlande die Erfüllun g aller
ber echtigten Wünsche bringen.
Man darf im Großen gesehen wohl wünschen, daß sich das Neue Jahr ebe nso gut gestalten möge, wie
das vergangene. In erster Linie blieb der Welt der Friede erhalten. Handel und Wa ndel konnte sich
entwickeln und mit dankbare r Genugtuung haben wir davon Kenntnis, daß sich unsere Wirtschaft seit
längerem in einer Hochkonjuktur befindet. Was seit Gründung der ersten Republik nie der Fall war, ist
eingetreten. Unser Außenhandel ist seit Mona ten akt iv, die von uns allen als läst ige F essel empfundene
Devisenkontr olle nahezu aufgeh oben. Das sind untr ügliche Beweise des Blühe ns der Wirtschaft.
Von d ieser günstigen Entwicklung sind auch unser H eimatland und unse re Stadt nicht ausgenommen. Alle
S chichten der Bevölkerung haben Verdienst, ein Einkommen, das durch Steuersenkungen noch erhöht wurde.
Die Gemeinde hat Steuererträge, die sie auch inst andsetzten, jahrzehntealte Sch ulden in einem A usmaß zu
tilg en, daß unsere Stadt heute bei Gegenüberstellung der Gut haben praktisch schuldenfre i ist. Diese Rück¬
zahlungen gingen aber nicht auf Kosten notwendiger oder wünschenswerter Aufgaben, sondern so lche
wurd en in einem U mfang weiter= und ausgefüh rt, als dies nach der Kapazität des Baugewe rbe s überhaupt
möglich war. Ich darf in diesem Zusa m menhang auf die umfangreichen Straßenverbesserungen e ins chlie߬
lich der S traßenbeleuchtun g v erweisen.
Die Gemeindevertretung wird im kommenden Jahre ihren Wählern, die zu den Urnen treten werd en,
Rechenschaft ablegen müssen. Ich glau be, daß sie sich dem Urteil der Wäh ler ruhi gen Gewissens stellen
kann. Die Gemeindevertretung ist mit den ihr zur Ver fügung stehenden Mitteln spa rsam und zweckmäßig
umgegangen, hat für sogenannte unproduktive Zwec ke anerkanntermaßen ein Minimum verbraucht und
die Steuergelder dazu verwendet, neue Werte zu schaffen, die auch Arbeit und Ver dienst gebracht h aben.
Jahrzehntelang geäußerte und aufgeschobene Wünsch e haben in der vergangen en Wah lperiod e ihre Er¬
füllun g gefunden und die Inangriffnahme neuer, aber auch notwendiger Großvorhaben ist umso eher
möglich, als der sehr erhebliche Realbesitz unserer Stadt für etwa neu erforderliche Kreditoperationen
wie der zur V erfügung steht .
Möge im kommenden Jahr die neu zu wählende Gemeindevertretung im gleic hen Geist e die Arb eit ihrer
Vor gänger in fort setzen , mit Gott zum Nutze n unserer sch önen H eimatst adt und zum Wohle ihrer Bürger .
Dies wün scht Euch herzlichst Dr.
G. A. Moosbr ugger 108 Bürgermeister