Dornbirner
Gemeindebl a tt
Erscheint jeden Samstag. Bezugspreis viertelj ährl ich S 7.—, Einzelpreis 60 Gr oschen. — Inserate sind, bei gleichzeitiger Bar zahl ung, jeweils bis Mittwoch aben ds
im Ratha us, Zimme r Nr. 27, schrif tlich einzure ichen . — E ige ntümer, Herausgeber und Verlege r: Stadtgemeinde Dornbirn. — Für die S c hriftleitung verant-
wortlich: Theodor Stadelmann. — Druck; Buchdruck erei Georg Höfle, Dornbirn
N ummer 1 Sonntag, 1. J änner 1956 84.
Jahrgang
Wochenkalender: Sonntag, 1. Jän ner 1956, Neujahr — Montag, 2., N.-J.-F., Th. — Dienstag, 3., Genoveva — Mittwo ch, 4.,
Titus B. — Donnerstag, 5., Simeo n — Freitag, 6., Hl. 3 Könige — Samstag, 7., Reinhold
LIEBE MITBÜRGERINNEN UND MITBÜRGE R!
Immer schneller, dünkt uns, die wir be reits einige Jahrzehnte des Lebens hint er uns habe n, rollt das
Rad der Zeit. Immer kürzer scheint die Spa nne zw ischen Entstehen und Vergehen in der Natur und
damit der Eint ritt in ein neues Jahr. Menschenschicksal!
So trete ich auch heuer wi eder vor meine Mitbürger, mich der angenehmen Aufgabe zu ent ledigen,
allen zum Jahreswechsel Glück und Gottes reichsten Segen zu wünschen.
Das ve rgangene Jahr hat uns die zweiten Gemeindewahlen nach Kriegsende gebracht. Deren Erge bnis
bestätigt die konservative Grun dhalt ung unserer wahlberechtigten Bürger, indem die Wahl nur un¬
wesentliche Verschiebungen b rachte. Die politischen Parteien zogen fast in gleich er St ärke in die Ge¬
meindestube ein. Man darf dies wohl als Zeichen dafür werten, daß deren Tätigkeit in der Geme inde¬
verwaltung von der Bevöl kerung anerkannt wurde.
Auch die neue Gemeindevertretung wird wie die alte bestrebt sein, den nach Kriegsen de begonnenen
und in rasch em Tempo erfolgten Aufbau in unserer Stadt fortzu setzen. Wir konnten dank der erheb¬
liche n Steuere rträg e in den letzten Jahren bedeutende Werke schaffen. Die Au fgaben einer Gemeinde
sind aber nie erfüllt, das Leben und die wirtschaftliche Entwicklung erfordern immer weiteren Fort¬
schritt. Dieser gebieterischen Notwendigkeit kann sich niemand entziehen. Das vergangene Jahr hat
unsere Aufmer ksamk eit nach drück lich auf die Ve rbesserung der Ver kehr sv er hältnisse gelenk t, eine Auf¬
gabe, über die die frühe re Gemeindevertretung bereits grundsätzlich Beschluß gefaßt hat. Im nächsten
Jahr wird sie sich zu entscheiden ha ben, ob die Stadt an diese Aufgabe herangehen will.
Geben wir der Hoffnung Ausdruck , daß die wirtschaftliche Blüte weiterhin anhalten und uns instand¬
setzen möge, weitere große Aufgaben zu bewältigen.
Mit Dankbarkeit könn en wir auch auf das vergangene Jahr zur ückblicken . Nicht nur brachte es uns
anhaltende Konjunktur und damit Ve rdienst für alle Arbeitsfähigen und Arbeitswilligen, sonder n ein
güt iges Gesc hick wollte es, daß unser aller Wu nsch e rfüllt und der Staatsvertrag abgeschlossen wer den
konnte. Für alles sei dem Herrgott Dank gesagt. Möge uns nun aber auch der soziale Friede erhalten
b leiben, damit wir in Freiheit am Au fbau einer glücklichen Zukunft weiter arbeiten können.
Das walte Gott! Dr.
G. A. Mo osbrugge r
Bürgermeister 4