Verlauf des Gafriwegs aufscheint, ist ein Ergebnis der 1995 begonnen umfassenden 30 Neugestaltung des Vorarlberger Wanderwegenetzes. Reaktivierung des Alten Flexen und des Gafriwegs als Kulturwanderwege Eine entscheidende Weichenstellung für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des Wandertourismus erfolgte durch das 1995 von der Landesregierung beschlossene Wanderwegekonzept.27 Vorarlberger Mit diesem wurden neue Standards für eine qualitätsorientierte Ausgestaltung und Instandhaltung des Routennetzes sowie für eine einheitliche Betafelung und Markierung eingeführt. In den Leitlinien für die Rou- tenwahl war zudem eine Bedachtnahme auf historische Verkehrswege vorgesehen. Darauf bezieht sich der Grundsatz: „Es ist zu erkunden, wo historisch bedeutsame Wegführungen bestehen, wie diese in ihrer Eigenart erhalten und in das Wanderwe- können.“28 genetz aufgenommen werden Im Unterschied zu vielen Bereichen, in denen alte Wege bereits verschwunden sind, sind die alten Saumwege auf der Südseite des Flexenpasses als verkehrsgeschichtli- ches Kulturerbe noch fast durchgehend ohne störende Veränderungen erhalten. Sie wurden daher in das 1995-1998 erarbeitete regionale Wanderwegekonzept des Klos- tertals aufgenommen. Das Anbieten von attraktiven Kulturwanderwegen setzt eine durchgehend gute und sichere Begehbarkeit voraus. Daher wurde von den Gemeinden Lech und Klös- terle schon während der Konzepterstellung mit Instandsetzungsarbeiten begonnen. Diese sind noch nicht abgeschlossen und kommen im alpinen Steilgelände zufolge immer wieder auftretender Erosionsschäden ohnehin nie zu einem Ende. Dasselbe gilt für eine ausreichende Wegweisung und eine auch bei Nebel leicht erkennbare Markierung. Im Tannberggebiet konnten bereits mit verschiedenen Publikationen Angebote für „Walserwege“ entwickelt werden. Diese bezogen sich bislang aber fast nie auf die historisch bedeutsamen Verbindungen über den Flexenpass, obschon sich diese für sehr verschiedene Angebotsvarianten eignen. Das Spektrum möglicher Angebote reicht von kurzen Strecken zwischen den Bushaltestellen Stuben oder Rauz und Fle- xenpass über eine etwa 2½-stündige Rundwanderung ab Stuben bis zu längeren Wegstrecken von Tal zu Tal. Für Letztere kommen sowohl Routen zwischen Stuben oder Rauz und Lech für drei- bis vierstündige als auch darüber hinaus für zwei- oder mehrtägige Wanderungen auf einem überregionalen Tannbergweg in Betracht. 27 Amt der Vorarlberger Landesregierung, Wanderwege-Konzept Vorarlberg, Bregenz 1995. 28 Ebenda, S. 22.