Dornbirner Solustasestat Erscheint jeden Sams tag. Bezugspreis viertellä hrlich S 4.-, Ein zelp reis 35 Groschen. Inserate sind jeweils bis Mittwoch mittags im Rathaus, Zimeses Nr. 27, einz ureichen. — Eigentümer . Herausgeber und Verleger : Stadtgemeinde Dornbirn. Für die Schriftleitung verantwortlich: Ernst Böhler, Gemeindebeamter. Druck: Buchdruckerei Hugo Mayer, Dornbirn. — Geneh migt laut Bescheld der Direction de l'information, Section du Vorarlborg, vom 10. August 1946 unter Nr. 173. Sonntag, 1. Jänner 1950 Num mer 177. Jahr gang Wochenkalender: Son ntag, 1. Jän ner 1950, Neuja hr — Montag, 2., Namen=Jesu=Fest, Makarius — Dien-tag, 3., Ge noveva Mittw och, 4., Titus B. — Donnerstag, 5., Telesphor. Samstag, 7., Valentin — F reitag 6, He lige 3 König e Zum neuen Jahre? Das vergangene Jahr ist in wir ts chaftlicher Hinsicht g ekennz eichnet durch einen — allerdings mit Hilfe der Mittel aus dem Mars hall plan — erreichten w eiteren enormen Fortschrit des Wiederauf baues . Die l ästige Fess el der Rationierung stand wohl vor wenigen Wochen davor, endgültig zu fallen. Die Erschütter u ng der Volkswirtschaft durch die Abwertung des eng¬ lis chen Pfundes hat aber die verantwortlichen Stellen veranl aßt, vorläuf ig von d ieser Maßnahme abzus ehen. In pol i tischer Hinsicht ist bemerkenswert die Durchführ ung der Nationalrat s = und Landtagsw ahlen. Sie brach ten, im Große n gese hen, trotz Auftretens neuer Wahlgruppen, eine Bestät igung der Politi k der bei den groß en Parteien und eine deutliche Absage an Radikalismen. Das Jahr 1950 wird uns die Gemeindewahlen bringen . Die ersten seit viele n Jahren . Sie werden erweise n, ob die Bevölkerung unse rer Stadt den bisherigen Kurs der Gemeindeverwaltung billigt. Für die b isher im prov. Gemeindeaus schuß vertretenen b eiden Part eien sollen diese W ahlen also einer seits eine Bestätigung der bishe rigen Tätigkeit, ander er¬ seits aber für die Zukunft einen Vertrauensvorschuß auf die zu wählenden F unktionär e darstellen. Der b estellte prov. Gemeindeausschuß hat sich die Aufgabe gestellt, die Ver waltung der Stadt nach dem Chaos des Krieges wied er in Ordnung zu bringen. Er g laubt, daß ihm dies mit Unte rstütz ung einer bewährten und f leißigen Beamten¬ und A ngestell tenschaf t gel ungen ist. Finanzpolitisch ist der Haushalt unserer Stadt in Ord nung. Dabei ist erwähnenswert, daß Dornbirn im Vergleich zu an deren großen Gem einden des Lan des die Höchs thebes ätz e an aus sch ließl ichen Gemeind eabgaben zu einem erheb lichen Teil nicht ausgenützt hat Gem eindepoliti s ch hielt sich die S t adtverwal tung von g ewagten Experimenten fern und suchte insbesonder s ihr Pro¬ gramm mit den beschränkten P roduktionsmitteln und Rohmalerialien in der Nachkrieg s zeit in Uebereinstimmung zu halten und sich auch nicht auf Gebie te zu begeben, die der privaten Initiative vorbehalten sein sollen. Daß dabei eine Unzahl von Projekten verschie denster Art, Her kunft und Seriösität keine Berüc ksichti g ung finde n k onnten, liegt auf der Hand. Es ist eine Erfahrungstatsache, daß die Zahl der Projekte im umgekehrt en Verhältnis zu den vorhandenen Mitteln steht Ein für unsere Stadt wichtiges Vorhaben kon nte aber allerdi ngs nur in einem Ausmaß, wie das den Zeitverhält¬ nissen entspricht, nach dezennienlang vorgebrachten Wüns chen in Angriff genommen werden: Der Um= und Au sbau un seres Stadtspitals. Schon ist der Zubau , der Operations=, K üchen und einen Wohntrakt aufnehmen wird, unter Dach. Durch Frei¬ werden diese r Räume im Altbau wird Platz für Krankenzimmer gewonn en, die nach modernen Grundsätzen ausgestaltet werde n sollen. Wenn die ser Bau vollendet ist, wird Dornbirn über ein Sp ital verfügen , das nach Ansicht der Aerzte den Bedürf niss en der Stadt und den Anforderungen der m edizinisc hen Wissenschaft en tsprechen wird. Die Gemeindev erwaltung hat auch der nunmehr brennends ten Sorge unserer Zeit, dem Wohnraumman g el, ihre Auf¬ merksamkeit geschenkt. Im vergangenen Jahre wurde ein erheblicher Betrag für Subventionszwecke zur Verfügung gestell t. Land und Gem einden wollen im kommenden Jahre den Wohnbau auf br eiter Basis fördern. Unser e Stadt darf bei diesem Werke nicht abseits stehen. Mit gutem Gewis sen werden die im prov. Ge meindea uss chuß vertr e tenen Parteien, deren vorbil dliche Zus ammen arbeit in den Jahren seit 1945 nie ernstl ich gestört wurde, vor die Wähl er treten. Blieb vielleicht mancher, auch berechtigte Wun sch an die Gemeinde während dieser Zeit unerfüll t, ist doch zu bedenken, daß man in den zwei Jahren, in denen die m aterielle Not ein ig ermaßen als überwunden angesehen w erden darf, nicht nachhol en kann, was durch Jahre unerledigt bl eiben mu ßte. Möge uns der Herrg ott auch im kommenden Jahre durch Erhaltung des Weltfriedens in die Lage versetzen, we iterhin zum Aufba u unseres Vat erland es und unsere r Heimat beizutragen und uns in diesem Jahre die so lange ersehnte Freiheit unseres L andes schenken! Gesundheit, Glück und Segen wünsche ich allen Mitbü gern zum neuen Ja hre! Der Bürgermeister: Dr. G. A. Moosbrugger.