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Full text: Citadelle Bregenz

Zeit Landeshauptmann von Dorarlberg, der feine ganze Liebe unfe- 
ter Stadt [henkte und fie zum Univerfalerben einfeßte; es waren 
200.000 Bulden - nad heutigem Maßftabe viele Millionen Schil= 
linge -, weldhe er für einen großen Zweck verwendet wien wollte: 
Es Jollte ein Theater gebaut werden. Die Stadtvertretung von da- 
mals - er ftarb um 1903 - ift ihm den Dank fhuldig geblieben, nur 
eine Straße ift nad) ihm benannt. Herr von Schwerzenbacdh endlich 
erbaute die herrlidhe römifdhe Dilla an der Römerftraße. Er war als 
Wifnenfhaftler groß, Mtellte fein Dermögen zur Erforfhung von Sri- 
gantium zur Derfügung. Ihm dankt die Stadt die herrlide rsmifdhe 
Sammlung, weldhe weithin berühmt ift, ihm verdankt die Stadt den 
neuen Mufeumsbau. 
Dizeblirgermeifter v. Schhwerzenbadhy war fidy feines Könnens 
bewußt. Er ließ Jich belehren, hatte aber genug Haren Blif, um in 
der Stunde der Entf Heidung die richtige Wahl zu treffen. Er ließ 
jedem feinen Wirkungsfreis. Zwei Jahre diente er der Stadt umfonft, 
und erft auf Drängen feiner Srau, welche mit autem Recht Tagen 
Fonnte, daß die Mittel Fnapp feien, erhielt er 630 Mark monatlich, 
während Solhardt audy dann noch 907 Mark monatlid von der 
StadtfaNe erhielt, wie er feinen Dienft mehr machte. So erwarb fich 
v. Schwerzenbad im Rathaus allgemeine Adhtuna. Er war Äußerft 
gerecht und recht denfend. Obwohl Kreisjägermeifter, Fam in feine 
Samilie fein Wildhret, obwohl er magen- und herzleidend ift, Fonnte 
id ihn nicht bewegen, mit Hilfe eines ärztliden Zeuanifes einen 
Diatzufhuß zu erwerben. Er war es, der im Rathaus die Devife gab, 
von der Parteidifziplin abzurücen, und er verlanate von Hofer und 
der Armee die Mitteilung an die Alliierten vom Montaa. Er ift 
wirflid ein Opfer der Dartei; denn durdh deren unfeliae Propaaanda 
verlor er das Foftbare Gut der Ihweizerilhen StaatsbüraerIhaft. 
S$ür ihn möchte id um Gnade bitten bei allen jenen, denen heute ein 
ricterlidHer Spruch zufteht. 
Die Derteidigaung von Bregenz wurde zuert 
von“ der: Datrtei befihloffen,. und: zwar am 
28. April gegen Mittag. (Das Militär handelte finngemäß 
erft am 29. April mittags.) Dies erhellt hier aus folgendem Ereignis: 
An diefem 28. April erfhienen gegen 4 Uhr nahm. junge Burfhen in 
Uniform in Lochau. Sie waren ungefähr 16 Jahre alt, achsrten zum 
Teil der ÖberfHule in Dornbirn an und erklärten, daß fie pLöBßlidh in 
Dornbirn zufammenaefanaen und in einem Auto hierher transpor- 
tiert worden feien. Die Eltern wüßten nicht einmal, wo fie feien; für 
Verpflegung diefer Burfhen war nicht geforgt, wohl aber hatte jeder 
zwei Panzerfäufte. Diefe Jungen dürften der SI. angehört haben 
und hatten die Aufgabe, Lohau zu verteidigen. Zwei waren bei 
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