des Haufes ein Franfer Soldat verftect, der zu den jungen Burfchen
ging. Seinem energifdhen Befehl gehorcdhten fie dody und flohen über
den Pfänder nach Dornbirn. Diefe beiden Jungen kamen nach einer
Woche wieder zu Stadlers, um zu fehen, was pafiert fei. Bei dieler
Selegenheit erzählten fie von ihrer Slucht und Jagten, daß fie auf dem
ganzen Pfänderhang feinen Soldaten gefehen hätten. Das war am
Montag nachmittags zZwijdhen 4 und 6 UYhr.
Der 4. Zug der Rp. 3. b. U. hatte feine Stellung bei Grafenreute
zur Jelben Zeit bezegen, als in Lindau Panzeralarm gegeben wurde.
Der Leutnant diefes Zuges hatte wohl zu viel Schnaps getrunken, er
war feiner nicht mehr mächtig und Jo war diefer Zug führerlos (nach
Ausfage von Eugen Löffler). Als nun diefe Leute gerade das Mittag-
ejjen von der Kıaufe geholt hatten und das MSG-Seuer beim Wellen-
hof einfeßte, murden die Betonfklöge umgelegt und der 4. Zuz 209
feine Zivilffeider on und ging dur. (Das war um 1 Uhr mittags)
Dasfelbe taten auch die anderen 3 Züge. Es wäre hier noch zu De=
merfen, daß der größte Teil diefer Leute MOefterreidher waren. So
beftand alfo die Verteidigung von Bregenz bei der Klaufe am Montag
nachmittag ledigliH in dem Gerücht, daß-ungefähr 150 SS-Leute an
der Klaufe feien. Als Dr. Maier um 5 Uhr nachmittags die Kaufe
pafJierte, „ıührte ich nidhts”.
Jh habe hier noch einiges nacdhzuholen. Es lag am Donnerstag
bei ter Schmiede des Herrn Wilburger in Lochau eine Kompagnie
Infanterie, welde, von Deutfhland gefommen, im Derlauf des
Abends abgezogen war. An diefem Tage hatte bereits Hptm. Lichten=
turm und Seldw. Kopf die Ablicdht, einen Demonftrationszug mit 2000
Derwundeten in Bregenz zu veranftalten, und zwar vor dem Wehr-
machtsfommando und vor dem Rathaus, in weldhem gerade die ent-
heidende Sigung ftattfand. Der Zug unterblieb zwar, aber die Idee
war Jehr lobenswert. Am Sonntag abends famen nun 2 Kompagnien
Infanterie aus Deutfhland; die eine lag bei Wilburger, die andere
bei der Meierei Rupp. Sofort ging Frau Wilburger zu Seldw. Kopf
und teilte ihm dies mit. Kopf aing zu den Kompagnien und erflärte,,
daß in der Sperrzone nicht gekämpft werden dürfe, (damals wußte
noch) niemand, daß die Verteidigung wieder angeordnet war), fie follen
den. Standort verlaffen, da fie ja eine Menge Derwundeter nur in
Sefahr bringen. Die Offiziere, darunter ein Leutnant Schmied aus
Xindau, erklärten aber, fie hätten den Befehl, hier zu Fämpfen. Seldw.
Kopf ging dann zu Rupps, verfhaffte id einen Kübel Schnaps, ver=
teilte ihn unter diefe Soldaten, worauf eine größere Anzahl derfelben
fort gingen, mit ihnen aud) der Seldwebel. Kopf telephonierte fofort zu
Stabsarzt Dr. Muggler, der höchft empört war über diefe rüclichts-
lofe Gefährdung feines Lazarettes.
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