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war 26 das Haus von Rüfder. Die Brandgalfe war in hellen Slam:
men, und wie id um Baders Ede biege, da fteht mein Bruder auf
dem Dach von Kempters Haus und ruft: „Paul, lebft du noch?
Jc) hatte ihn um 5.30 Uhr im Bunfer verlaffen, und da id) nicht mehr
zurüdfam, wie ihm ver]prodhen, mußte er glauben, daß ic ein
der Belhießung geworden Jei. Mein Bruder war ungefähr „um HE
Ihr aus dem Bunter gegangen, auf die Machridht, daß die Bran 4
gaffe brenne. Er half dort retten, und als Brandherde in der Berg-
mannftraße [id bildeten, da fonnte er unfer und Kempters Haus
retten. Nachdem ich mein Haus in Ordnung gefehen hatte, begab ich
mid auf den Kornmarft, wo id mein Kommando traf. Hauptmann
Sobra führte mid) gleid) in den „Mohren”, wo die Sranzofen ihr
Lager aufgeldlagen Hatten; id wurde reichlich bewirtet und befam
eine Menge von Zigarren und Zigaretten. Zum „Mohren brachte
man aud) den deuffchen Zeutnant, einen lieben Burfdhen, der fliehen
wollte und einen Schuß in den Ober Henkel erhielt. IH half ihn
verbinden. Bregenz fiel Lampflos {in die Hände der Sranzofen. Als
id auf den Rornmartt Fam - es dürfte etwas nad) 1 Uhr gewelen
ein -, waren Ihon viele Häufer mit den Sfterreichifhen Fahnen
ge Hmüct,
Zeider mußte ich auch Jehen, wie in den Gefchäften
geplündert wurde; vor allem Jah iQ didte
Haufen vor der Haupt-
trafif. Im 192.30 Uhr famen wir in die Stadt. Zum Bang nach
ocHau benötigten wir an zweieinhalb Stunden, eineinhalb Stunden
i d die Dorbereitungen zur Entfegung,
& in die Stadt nahm wieder zweieinhalb Stunden in
Anfpruc. Sechseinhalb Stunden voll Anglt, Aufregung und Soff-
nung. Als die S
ranzofen in die Stadt famen, hatte die Befdhießung
aufgehört. Major Diotte hatte fein Wort gehalten.
Hier habe id nun etwas nacdhzutragen. Während die Stadt
Ion heftig bel Hoffen wurde - es war gegen 6 Uhr früh -, entfhloß
fi$ Hauptmann Zidhtenturm ZU einem Demonftrationszug gegen die
tadt. Er bat das Franz5Jilde Kommando. ihm dies zu geftatten.
Diefer Zug wäre natürlich nur möglich gewefen, wenn die BelHießung
eingeftellt worden wäre, da fonft ein Palfieren der Reichsftraße uNn=
möglid war. Leider Fonnte li das franzöfilde Kommando nidt
ent/hließen, die BeldhHießung einzuftellen, was aber fehr begreiflich
er] heint, da der Erfolg diefer Demonitration ein fraglicher, die
Störung der Kampfhand
S Iungen aber auf niele Stunden hinaus eine
fidhere gewefen wäre.
Als nun der Franz5fiflhe Zug die laufe befeßt hatte, waren die
Stanzofen von Lochau bei der Klaufe angekommen. Die ’Sindernille
wurden in furzer Zeit gelprengt, und zwar um diefelbe Zeit, als
von Schwerzenbadh den Sefehl bekam, fi bei der Klaufe zweds
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