1. Das Allerheiligste ist noch am Tage der Aufhebung des Leuten fotografieren.
«losters über Anordnung des Kommissars Josef Schmidt 6. Die Entfremdung des Kloster- und Kircheninventars hat
von Katechet Kaulfus in zwei Ziborien und einer Custodia in ein Ausmaß erreicht, das einer Plünderung gleichkam.
die Pfarrkirche St. Gallus gebracht worden. 7. Die Entfernung des Bilderschmuckes an Altären und Kir-
2, Die kostbare St. Gallus-Reliquie in der silbernen Mon- chenwänden war ein beispielloser Akt wütender Vandalen.
stranz wurde von Landesarchivar Dr. Meinrad Tiefenthaler 8. Persönliche Bereicherung der Beamten durch Mitnahme
gesichert und in der Sakristei der Pfarrkirche verwahrt. von Teppichen, Pretiosen (zwei goldene Speisekelche dien-
3. Hitler-Jungen, hauptsächlich Ministranten, haben am Tag ten als Raumschmuck im Büro des Gestapo-Chefs Huck)
der Aufhebung des Klosters in dreieckigen Holzschreinen und Mobiliar waren gang und gäbe.
oefindliche Reliquien zu Dekan Nußbaumer gebracht, um
sie vor Verunehrung zu retten. Etwas Tröstliches lag - damals noch nicht erkennbar - in
4, Noch am Abend des 2.1.1941 wurde von den nun über das der Aufhebung des St. Gallusstiftes am Anfang des Jahres
Kloster verfügenden Gestapo-Beamten ein “Fest” gefeiert. 1941: Im Wegzug der Mönche in ihre Schweizer Heimat
5. Beamte der Gestapo, SA-Männer und Angestellte der lag durch die staatsrechtliche Wiederherstellung des Klo-
Gauselbstverwaltung kleideten sich in der Klostersakristei in sters Mariastein der Keim für eine neue Klostergemein-
geistliche und Meßgewänder und ließen sich von Gestapo- schaft.