Emser Chronik,
das erste
in Vorarlberg
gedruckte Buch
1616
ehemaligen Schloßbi-
bliothek in Hohenems
übernehmen konnte. Die VLB besitzt derzeit rund 200 Handschriften, meist aus
Durch gezielte Ankäufe dem 18. und 19. Jahrhundert, sowie eine nicht geringe Zahl
bzw. durch Schenkun- handschriftlicher Predigten, unter denen die sogenannten
gen und Leihgaben KGebhardspredigten einen besonderen Stellenwert einneh-
gelang es in den dar- men. Die älteste in der Landesbibliothek aufbewahrte
auffolgenden Jahren, Handschrift ist auf Pergament geschrieben und um 1170 in
den Bestand an alten der Schreibstube des Klosters Mehrerau entstanden. Dabei
Schriften bedeutend handelt es sich um den Beginn des Bellum Judaicum von
zu vergrößern, so daß vJosephus Flavius. Erhalten geblieben ist lediglich das erste
die VLB heute in der Lage ist, ein umfangreiches histori- Blatt dieser Handschrift, und das auch nur deshalb, weil es
sches Buchgut vorzuweisen. Zu den bedeutendsten Zu- als Einband für eine Inkunabel verwendet wurde. Ebenfalls
wächsen zählen: die Bibliothek des aufgelassenen Kapuzin- als Einband erhalten ist eine von den Bregenzer Kapuzinern
arklosters Bezau (1978; ca. 9000 Bände mit einer Reihe übernommene Handschrift, die ins 14,, wenn nicht sogar
von Handschriften und Inkunabeln), die Bibliothek des ehe- ins 13. Jahrhundert zu datieren sein dürfte. Die einzige voll-
maligen Kollegs Stella Matutina in Feldkirch (1981, ca. ständige Pergamenthandschrift der Bibliothek ist um die
58.000 Bände, darunter mehrere Tausend Drucke, die vor Mitte des 15. Jahrhunderts in Frankreich entstanden. Auf
1820 erschienen sind)'°, die Bibliothek des ehemaligen Be- 54 Blättern sind in gotischer Schrift und französischen Qua-
nediktinerstiftes St. Gallus in Bregenz (1982; ca. 7000 Bän- dratnoten Litaneien und Gesänge zu Prozessionen an den
de meist Älteren Datums)‘, die Bibliothek des Kapuziner- Festen Mariä Reinigung, Mariä Empfängnis und Palmsonn-
klosters in Bregenz (1992; über 20.000 Bände, unter denen tag, liturgische Gesänge bei Totenfeiern und Marienrufen,
sich vielen Kostbarkeiten befinden). darunter das Stabat mater dolorosa des Jacopone da Todi