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52 Horatii carminum lib. IV, c. 14.
53 Vgl. Dr. Egger, Geschichte Tirols, 1. Baud, Seiten 23 u. ff. Dr. Planta,
Seite 231.
" Opera I, p. 2. Benantius Fortunatus war zu Treviso in Oberitalien 530
n. Chr. geboren, als Dichter und Schriftsteller der erfolgreiche letzte christ
liche Vertreter des klassischen Latein und starb als Bischof von Poitiers.
65 Siehe Näheres bei Planta, Seite 236.
Dr. Planta am angeführten Orte, S. 232.
Vgl. die 4. Lesung des Brixner Proprium über den hl. Ingenuin am 5.
Februar. Das lateinische Original lautet: „Ecclesia haec (sc. Sabionen-
s i s) a. s. Cassiano jam prioribus saeculis juxta antiquissimam tradi
tionem erecta, propter frequentes barbarorum incursiones penitus desolata,
nonnisi raros antistites habuit, inter quos sanctum Lucanum vetusta
traditio commemorat. Divina ergo providentia factum fuit, ut sedes Sabio-
nensis ope regum Francorum et ducum Bojoariae restaurata ipsique Inge-
nuino regenda fuerit concredita."
58 Siehe in Herders Konversat.-Lexikon, 3. Ausl., unter „Aquileja".
59 Siehe „Entstehung und Ausbildung des Fürstentums Brixen" von Prof.
Isidor Steurer im Gymnasial-Programme Brixen 1883, S. 5.
Siebenter Abschnitt.
Die innere Zersetzung des römischen Reiches und der
Niedergang der römischen Macht.
Ueber die Nachfolger des ersten christlichen Kaisers Konstantin 'des
Großen (312 bis 337, Alleinherrscher 324 bis 337) wird im nächsten (8.)
Abschnitte das hier Notwendige angeführt werben. Der letzte Kaiser, welcher
das ganze römische Reich unter seiner Herrschaft vereinigt hielt, war Theo
dosius I. Vor seinem Tobe (395 n. Chr.) traf er die Anordnung, daß seine
beiden Söhne Arkadius und Honorius je einen Teil des weit ausgedehnten
Reiches übernehmen sollten. Den Willen des Vaters erfüllend, trat der acht
zehnjährige Arkadius das kaiserliche Erbe im Morgenlanbe an. Dazu gehörten
die Provinzen in Asien, ferner Aegypten und in Europa die Halbinsel des
Balkan mit Einschluß Dalmatiens, Pannoniens und Rorikums in den Ost-
alpen. Die Hauptstadt dieses o st r ö m i s ch e n oder griechischen Reiches war
Konstantinopel, welches von Kaiser Konstantin gegründet und nach ihm be-
n-amrt wurde. Der erst elf Jahre alte Honorius übernahm das weströmische
Reich mit Italien, wozu auch Rätien gehörte, dem nördlichen Afrika, Spanien
iund Portugal), Gallien (Frankreich samt der westlichen und mittleren
Schweiz) bis zur Mündung des Rheines in die Nordsee und dem römischen
Teile Britanniens. Die Hauptstadt wechselte.
Ueber die inneren Zustände des römischen Reiches am Ende der
Republik und während der Kaiserzeit berichten uns hauptsächlich die Geschicht
schreiber Kornelius Tazitus (54 bis 120 n. Ehr.) und Suetonius (75
bis 160 n. Chr.), über die ersten zwölf Kaiser, Ammianus Marzellinus (330
bis 400), der Satiriker Juvenalis (55 bis 138), der Epigrammatiker Mar-