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noch zu erkennen. An der Spitze jedes dieser beiden Gerichte Altenburg
und Kellhöfe stand in der österreichischen Zeit wie in den schon 1523
erworbenen ein Ammann (Amtmann). Jedes der 4 Gerichte Grünenbach,
Simmerberg, Altenburg und Kellhöfe sandte in den Vorarlberger Landtag
einen Abgeordneten, die beiden letztgenannten aber erst seit 1604; denn
erst in diesem Jahre wurden sie in den Vorarlberger Landschaftsverband aus
genommen. So kamen die Orte, die nachmals das Landgericht Weiler aus-
machten, unter Oesterreichs Herrschaft miteinander in nähere Berührung.,
Eilen wir, bei einigen wichtigeren Erscheinungen der Folgezeit ganz kurz
Halt machend, dem Jahre 1805 zu. Unter den Plagen des 30jährigen
Krieges, Truppendurchmärschen, Kriegssteuern, Teuerung hatte unsere
Heimat schwer zu leiden. Dazu wurde sie 1628 mit einer Pest geschlagen,
die zwei Jahre überdauerte. Die Seuche veranlaßte unsere Altvorderen,
dem Schutzpatron gegen die Pest, dem hl. Sebastian, Kapellen zu erbauen,
wie z. B. in Weiler. In Sonthofen verlegte man 1629 wegen dieses
Sterbens den Friedhof außerhalb des Fleckens (s. Baumann a. a. S. 167 ff.)
Gegen die schwedischen Truppen, die das 1631 niedergebrannte Jsny
im darauffolgenden Frühjahre einnahmen und von hier aus sich um Weitnau
festsetzten, trat die Vorarlberger Landwehr unter Graf Hannibal von
Hohenems in Bewegung. Die Schweden wurden vertrieben, allein die
Vorarlberger zogen sich nach Scheidegg zurück, wo sie ein Lager schlugen
und über sechs Wochen untätig verharrten. Der schwedische Führer, Herzog
Bernhard, zog von Wangen gegen das Lager. Es gelang ihm, die dort
vollständig lleberraschten zu zersprengen, Graf Hannibal ward sogar mit
Weib und Kind gefangen (22. Juni 1632). 1633 traf die tapferen Bürger
Kemptens trauriges Geschick. Von den eroberten Städten Leutkirch, Jsny
und Wangen aus unternahmen die Schweden Raubzüge in die umliegende
Landschaft; auf einem solchen verbrannten sie im Februar 1634 Ellhofen,
Lindenberg und Scheidegg. 1635 begann von Neuem die Pest im Allgäu
entsetzlich zu wüten, sodaß eigene Pestfriedhöfe angelegt wurden. Trotz
der Greuel, die der Krieg über das Land gebracht hatte, vermochte sich
das Allgäu allmählich zu erholen. Doch die Schrecken des Krieges kehrten
nach elfjähriger Ruhepause wieder.
Dem Ansturm der Schweden unter Wrangel mußte 1647 die Stadt
Bregenz erliegen (s. die noch erkennbaren Ueberreste der „Schwedenschanzen"
am Psänderrücken). Im März dieses Jahres wurde die Burg auf dem
Gebhardsberg in die Luft gesprengt.
Im spanischen Erbfolgekrieg zu Anfang des 18. Jahrhunderts wurde
das Allgäu abermals zum Kampfplatz, ebenso im österreichischen, den
Habsburg und Wittelsbach um die deutsche Kaiserkrone führten. Damals,
im Jahre 1744, forderte der französische Heerführer Clermont, Bayerns
Bundesgenosse, von Hörbranz aus die österreichischen Gerichte im Allgäu,
Grünenbach, Simmerberg, Altenburg, Kellhöfe, sowie Hohenegg auf,
Karl VII. (von Bayern) zu huldigen. Das Ansinnen wurde jedoch abge
wiesen, die Allgäuer hielten ihrer rechtmäßigen Landesfürstin Maria
Theresia die Treue.