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Dornbirn, am 25. Januar. — Im verflossenen Jahre starben im
Armenhause 13 Personen und zwar 5 männlichen Geschlechtes und 8 weib¬
lichen Geschlechtes. Von den Männern waren 4 ledig und 1 verheirathet,
von den Weibern 5 ledig und 3 verheirathet. Interessant ist das Alters¬
verhältniß der verstorbenen Pfründner. Von den Männern war einer 17, einer
einer 59, einer 64 und einer 76 Jahre alt. Von den Weibern waren
38,jüngsten zwei 60 Jahre alt, die übrigen hatten das Alter von je 61, 63,
die
72, 73, 74 und 84 Jahren. — Im Vorjahre (1868) waren nur 8 Pfründ¬
ner (3 männliche Personen und 5 Weiber) gestorben, und zwar ein Kind mit
35 Tagen und die Männer im Alter von 28 und 46 Jahren; von den Wei¬
bern war die jüngste 67 Jahre, eine andere 71, die dritte 76 und die andern
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zwei 78 Jahre alt.
Dornbirn, am 1. Februar. Heute früh verließ uns die politische
Begehungs-Commission, nachdem sie zwei Tage und drei Nächte bei uns zu¬
gebracht hatte. Samstag den 30. Jänner nahm um 11 Uhr Vormittags die
Begehung unseres Gemeindegebiets bei der Fabrik des Herrn David Fußen¬
egger am Wallenmahd ihren Anfang und gelangte gegen 1 Uhr zur Ach, wo
man sich längere Zeit aufhielt wegen der sich an diesem Punkte zusammen¬
drängenden wichtigen Objekte. Die Straße nach Lustenau bekommt eine Rampe
mit einer Steigung von drei Zoll auf das Klafter. Die Straße nach Höchst
wird etwas tiefer gelegt und unter der Bahn durchgeführt. Auf den beiden
Dämmen werden Rampen (Ueberfahrten) angelegt. Ueber die Ach wird eine
eiserne Brücke gespannt, welche rechterseits, in der Linie des obern Wuhres
einen Pfeiler erhalten wird. Rechts und links der Ach werden weite Durch¬
lässe im Bahndamm, für allfällige Ueberschwemmungen angebracht. Der recht¬
seitige Damm wird verstärkt und abgepflastert, so daß die Sicherheit dieser
Dammstrecke durch den Bahnbau nicht wenig gewinnt. Nachdem diese Punkte
bereinigt waren, begab sich die Commission in die Wohnung des Herrn Auf¬
eher Luger bei der Rhombergischen Weberei, wo ein kaltes Gabelfrühstück mit
guten Weinen aufgetischt stand. Herr Baurath Schwarz, der Chef der Bau¬
gesellschaft entwickelte, seinem glücklichen Naturell gemäß, die heiterste Laune,
und wußte alles um sich herum zu beleben. Der Trunk, den er auf „die
Zu früh ertönte das
Mehrheit" ausbrachte fand allgemeinen Wiederhall. —
„dritte Zeichen," man mußte aufbrechen, um an das andere Ende des Ge¬
meindegebietes zu kommen, wo man etwa um 5 Uhr fröhlich und wohlgemuth
anlangte. — Man muß der Baugesellschaft, beziehungsweise dem Herrn Bau¬
rathe Schwarz nachrühmen, daß er den Wünschen der Privaten und der Ge¬
meinde in der bereitwilligsten Weise nachzukommen bestrebt war, und wir glau¬
ben hoffen zu dürfen, daß bei einigem guten Willen unserer Mitbürger dieser
große Bau auf unserer Gemeindestrecke ohne erhebliche Verdrießlichkeiten zu
Stande kommen wird.
Dornbirn, am 1. Februar. Mit dem heutigen Tage befinden sich
im Armenhause 31 Männer (darunter 6 kranke) und 18 Weibsbilder (darunter
2 kranke) also im Ganzen 49 Pfründner.