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einem Jahresgehalte von 800 fl. sammt Natura lwohnung zur Ausschreibung
zu bring en, wurde angenommen.
2) Der Antrag, dem Herrn Lehrer Künz seinen Jahresgehalt auf
650 fl. zu erhöhen, dagegen den freien Holzbezug für die Z ukunft ein¬
gehen zu lasse n, wurde ang eno mmen.
3) Der Be schluß des Gemeinderathes, die Pflästerung der Oberdorfer
Straße (Kirchenplatz bis Herburger) auf das künftige Jahr zu versch ieb en,
wurde genehmigt.
4) Zwei Grundtrennungsgesuche des M. Ulmer in Haselst auden
w urden bewilligt.
5) Der Gemeinderath wurde ermächtigt, ein n achgesuchtes kleines
Unter stützungs darleihen zu geben.
Ueb erdies kamen ein paar Marktübelstände und einige Verbesserungs ¬
wünsche, betreffend die Gemei ndealp Gschwendt, zur Sprache.
S. I. Herbstma rk t. Unser erste r H erbstma rkt war trotz des schlec hten
We tters ein äußerst gro ßer und bewegter. Ueber 1000 Stück Vieh waren
aufgetrieben und eine große Anzahl Käu fer hatte sich eingefunden. Etwa
die Hälf te des aufget rieb enen Viehes wurde verkauft, *) bes onders fanden
die schöneren St ücke zu hohen Prei sen leicht einen Abnehmer. Es wurden
mehrere Rind er um 17 bis 20 N apoleons d'or verkauft.
In der Frühe verlangte man allgemein sehr hohe, oft ganz außer
allem Verhältniß stehende P reise, gegen Mittag aber ließ sich ein Abschlag
deutlich erkennen.
Im Vergleich zum Pfingstmarkt stehen die Preise noch immer um
30 bis 40 fl. höher.
Auch auf dem Schweinemarkt ging es sehr rege zu. Es wurde Alles
verkauft. Am Morge n kaufte man um 3 bis 4 fl. billige r als um Mitt ag.
Blähen, auch Tro mme lsucht, Blähsucht, Aufblähen, Auf¬
lauf genannt. Die im Frühjahr und Herbst in Folge des Waidganges
häuf ig und regelmäßig vorkom men de akute Trommelsucht hat oft einen so
raschen Verlauf , daß es nicht immer mög lich ist, zur Behandlun g und Ret¬
tung des hievo n befallenen T hieres rechtzei tig einen Thierarzt oder sonst
einen in solchen Dingen erfahrnen hilfreichen Mann zu erlangen. Es ist
aus diesem Grunde zu wünschen, daß jeder Viehbesitzer und Vie hbesorge r
die Mittel ken nen lerne , welche erfahrungsgemäß gegen diese Erkrankung
gute Dienste leisten, und daß Jeder d ieselben in Bereitschaft hal te, um
nöthigenfalls selbst und ungesäumt die erste Hilfe zu leis ten. Je früher
bei dies er Krankheit die Hilfe ger eicht wird, desto sicherer kann man auf
einen g ünstigen
Erfolg rechne n.
Herr Thierarzt Riek er war so freu n dlich, uns die bewährtest e n Mit tel
gegen das Aufblähen, sowie die Anwendungsweise derselben zum Zwe cke der
Veröffentlichung im Gemeindeblatte mitzutheilen und ist gerne bereit, genaue re
Auskunft über di esen Gege nstand zu geben, wenn er darum angegangen wird.
Als innerliche Mittel sind nachstehende in Gebrauch:
1) Der Salm iakg eist (Ammonia pura liquida). Man mischt eine halbe
*) Im Gemeindeamt wu rden 270 Gesundheitsscheine au s gefertigt.