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Full text: Dornbirner Gemeindeblatt 1879 (1879)

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Das Vol ksblatt und der Bürg ermeister von Bornbirn. Das Läster¬ 
maul ist fort, das Laster ist geblieben. Der berüchtigte Preuß e Florenk ourt 
wurde bekanntlich vor Kurzem seiner gemeinschädlichen Preßthätigkeit halber 
des Landes verwiesen, aber das Geschäft der Verdrehung und Verhetzung, 
der Lügerei und Verdächtigun g, der Verläumdung und Ehrabschneiderei 
wird in der Redaktionsstube des V. Volksblattes mit u ngebrochener Sch am¬ 
l osigkeit f ortbetrieben. Zum Z wecke der bevorstehenden Reichsrathswahl ist 
di eses Geschäft in den letzten paar Wochen besonders lebh aft in Schwung 
gesetzt worden. Es wurden ganz merkwürdi ge Al tweiber g esch ichten und 
Kindermärchen, Bübereien und Niedert räch t igke iten zu Tage gefördert. Das 
Höchste aber, was im Fache der Infamie möglic h ist, hat dieses Blatt in 
der Numme r vom 24. Juni (Nr. 50) geleistet; diesmal hat es sich förm¬ 
lich sel bst über troffen. Da erzählt es folgende Gesch ich te: Beim Feste der 
silbernen H ochzeit unser es Allerhöchsten Kaiserpaares habe der Minister 
Taaff e einen Drohbrief bekommen, mit der Versicherung, daß fünf Kugeln 
Zu dem K omplott, 
bereit s eien, eine für ihn und vier für den Kaiser. 
von dem dieser Drohb rief ausgegangen sei, gehöre, b ehauptet das Volks¬ 
bla tt, der Dr. Waibel, der gegenwärtige Bür germei ster von Dornbirn!!! 
ein 
Also der Bürgermeister von Dornbi rn ein Mörde r, ein Meuchelmörder, 
Kann man gegen einen den Gesetzen, dem Vaterlande 
Kaisermörder!!! —Lüge 
und s einem Landes f ürsten treu ergebenen Staatsbürger eine infamer e Ge¬ 
Kann man einer loyalen und braven 
erdichten und aussprechen?! — 
meinde einen größern Schimpf ins Angesicht schleudern, als wenn man vor 
aller Welt ausruft, der Mann, den ihr zum Bürgermeister habt, gehör t 
einem Komplott an, welches das Leben des Landesfürsten bedroht?! 
Ist eine größere Büberei denkba r? Ist denn der Kerl, der das erfunden, 
nicht ein bischen roth geworden, als er diese Infamie n iede rschrieb? der 
— so ein Kerl muß schwarz sein bis auf den Grund 
Es scheint nicht 
Es ekelt uns an, gegenüber die ser Schurkerei noch mehr 
Seel e. 
Worte zu verlieren; wir überlassen alles Weitere dem Gerichte. Eine Be¬ 
merkung kön nen wir jedoch nicht unterdrücken. Die Leitu ng und die 
redaktionelle Verantwortlichkeit des V. Volksblattes ruht dermalen in den 
Händen der beiden Landtag s abge ordne ten Johann Kohler und Dr. Oelz. 
Muß es jeden rechtlich und patriotisch denkenden und fühlenden Vorarlberger 
nicht ganz wehmüthig sti mmen, das Wohl und Wehe seiner Heimath und 
einer Mitbür ger Le uten anver traut zu se hen, welc he ehrvergessen genug sind, 
ein von ihnen in Le itung genommenes Organ der öffentlichen Meinung 
zum Tummelplatz der wildesten Parteileidenschaften, und der s churken¬ 
haftesten Angriff e auf die Ehre von Mitbürgern zu machen? Wer den 
traurigen Muth hat, seine m Nächsten die Ehre zu rauben, zu was Allem 
Mußte es dahin kommen 
ist ein s olcher Mensch noch weiters fähig?! 
in unserm lieben und schönen Vorarl berg! — Ach! 
Für die Gewerbetreibenden. In Anbetracht der in jüngster Zeit 
mehrfach laut gewordenen Klage n über die Nothlage des sogenannten Klein¬
	        
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