Beilage zu Nr. 26 des Gemei ndeblattes.
Mitbür ger u. Wähler!
Das verfassungstreue Wahlcomi té ladet Euch hiemi t ein zur Theil¬
nahme an der heute Abends 8 Uhr im Saale zum „Kreuz" abzuhaltenden
V ah lex-V ersammlung.
Das Comité erachtet es um so dringender, zu recht zahl reic hem Erscheinen
einzulad e n, als gerade in den letzten Tagen von unsern Gegn ern das Un¬
erhörteste geleistet worden ist, was je im heftigsten Parteika mpfe nur vor¬
gekom men:
Herr Kohler von Schwarzach und Dr. Oelz als Herau sge ber und
Redakteur des Vor arlberg er Volksblattes hatten als Gegenkandidaten
Dr. Waibels den unverschämten Muth, in der Dienstag-Nr. ihres Volks¬
blattes unseren Bürg ermeiste r, welc her von der ganzen Städtegruppe als
Geg en kandidat Kohlers für den Reic hsrath aufgestellt worden ist, „in dire kte
Verbindung mit einem auf Se. Ma jestät den Kaiser geplanten Mordattentat
zu bringe n, den Bür germeis ter somit als einen Menschen hinzu stellen, welcher
moralisch fähig wäre des Hochverrathes, des Künigsmordes!
Und uns Wähle r Dr. Waibels bezeichnen sie als solc he, wel che Freu de
*an
solc hen Mordmitteln habe n! (Siehe Dienstag-Nr. der Volkblatts-Beilage:
Wien — Drohb rief. Bürger
von D ornbirn! Wähler!
Können oder dürfen wir dulden , daß eine solche Schmach u nserem
Bürgermeister und mit ihm der ganzen Gemei nde Dornbirn und uns
Wählern ungestraft angethan werde?
Wenn es auch keine schicklichen Namen gibt, um solch
Nein! Nein! Herrn
Kohler und Dr. Oelz zu bez eichnen , so wo llen
persides Vorgehen des Ant wort
geben dadurch, daß jeder Wä hler, der noch
wir ihnen thatsächlich Rechtlichkeit
hat, gehöre er auch welcher Pa rtei immer
Sinn für Ehre und Sta ats-
und Gemeindebür ge r jetzt um so eher erfülle
an, seine Pflicht als
durch seine Stimmabgabe bei der Wahl und daß wir durch einstimmige
Wahl un sern Bürgermeister Dr.
W aibel
zum Reichsrathsabgeordneten erw ählen, damit uns weni gstens die wei ters
zugedachte Schmach ersp art werde, einen Mann wie Kohler als Vertreter
von Dornbi rn ansehen zu müssen.
Darum erscheinet vollzählig! Dr.
Herburger,
Obmann des Wahlcomité's.