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Full text: Dornbirner Gemeindeblatt 1879 (1879)

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Zuchtstierhaltun g im I. Bezirk. Der hohe Landesausschuß hat laut 
Zuschrift vom 5. d. Mts., Z. 2111, in sein er Sitzung vom 4. d. Mts. 
die B eschwerde des Andreas Spiege l und Ge nossen gegen den Be schluß der 
Gemeindevertretung in Angelegenheit der Zuchtstierhaltung nach eingehender 
Erwägung und Prüf ung aller Um stände zurück gewiesen, und das Vorgehe n 
der Gemeindevertr etung im vorl iegenden Falle als vollkommen gesetzlich 
erkannt. — Der Zuchtstierhalter in diesem Bezirke, Thomas Ulmer, Gerber 
im Hatlerdorf, hat der Lokal-Commission das Erklären abgegeben, daß er 
bereit sei, die zwei zur Haltun g übernommenen Zuchtstiere um ein Sprung¬ 
geld von fl. 1,30 in der bevorstehenden Period e auszulassen. Demzufolge 
hat Thomas Ulmer von dem ihm rechtlich g ebührenden Sprung gelde per 
fl. 1,50 in anerkennenswerther Weise 20 kr. freiwillig nachge lassen. 
Bescheidene Bitte. Bei der gegenwärtigen rauhen Wi ntersze it sind 
die Vögel bekanntlich in einer sehr üblen Lage. In Folge mehrfac her 
Wün sche und Aufforderungen ersuchen wir deß halb h iermit Jedermann, diese 
armen Thiere 
auf geeignete Weise mit Futter zu versehen. 
Italienische Silbermünzen. Mit Ende dieses Monats werden die 
italienischen 20 Ce ntesimi-St ücke , dann die ½2-, 1- und 2-Fra n kenstü cke 
außer Umlauf gesetzt. Nach Ablauf diese s Termine s können die benannten 
Geldsorten nur noch mit einem Verlus te von 14 bis 15 P rozent ange¬ 
bracht werden. 
Die neue Orgel im Hatlerdorf. Aus der Werkstatt der berei ts rühmlichst 
bekannten Firma Gebrüder Mayer, Orgelbauer in Feldkirch, ist abermals ein neues, 
gr ößeres Werk her vorgegangen, welch es den vortheilhaften Ruf, den sich der Meister 
schon bei Geleg enheit der Wiener Weltausstellung im Jahre 1873 durch sein dort aus¬ 
gestellt es, von hervorragenden Fachkennern sehr schmeichelhaft beurt heiltes Werk in wei¬ 
teren Kreisen, und seitdem durch mehre re klei nere Orgeln und umfassende Reparaturen 
älterer Werke im Lande erworben, im vollsten Maße rechtfer t iget und auf's Neue be¬ 
e stätiget . Einem außerordentlich opferwilligen Gemeinsinn der Bewohner des Viertels 
Hatlerdorf ist es vor Allem zu danken , daß ihre schöne K irche, die mit zu den styl¬ 
vollendetsten Kirchen des Landes g ehört, nun auch eine ebenbürtige Orgel besitzt. 
sAlle 
waren sie durchdrungen von dem Gefühle, daß das erhabene, Gott g eweihte Instrument 
auch der Pracht und Größe des Kirch enbau es entspr echen sollte, und einig in diesem 
schö nen Sinne, legte Jeder nach Kräften, mit nachahmungswürdigem Opfermuthe sein 
Scherflein auf den Altar der hehr en Kun st. 
Dafür ist ihnen nun die Gen ugthuu ng zu Theil gewor den, ihr einträchti g es, 
un v erdrossenes Zusam menwirken zur Freude der Gesam mt bevölkerung vom schönsten 
Erfolg e gekrönt zu se hen: die neue Orgel ist im Ganzen und Einzelnen gelungen, ihrem 
Meist er zu Ehr' und Prei s', und den V erhält nissen der stol zen Kirche angem essen 
ausgefallen. 
Das Werk enthäl t 22 klingende Reg ister, deren Intonation ihrem nominellen 
Charakter entspricht und wovon einzelne geradezu von überraschende r Klangschönheit sind. 
Ihr Charakter und ihre Tonstärke sind so manigfach , daß es möglich ist, vom vollsten 
kräf ti gsten Ton in ganz kleinen Abstufungen eine Menge S chattirungen bis zum leisesten, 
kaum mehr hörbaren Pianissimo darzustellen. Das „Dolcissimo" erkli ngt wie Gesang 
aus weiter, weite r Ferne und ist nur hörbar, wenn in der Kirche lautlose Sti lle herrscht. 
Das volle Werk ergi eßt seinen Klang in mächtigen Wogen in den wei ten Kirchenraum 
und entfalt et jene glänzende Kraft und Tonfül le, wel che die überwältigende Majes tät der 
Orgel, der Königin aller Instrumente, charakterisirt.
	        
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