Beilage zu Nr. 16 des Gemeindeblattes.
Ausführungen eines „zusammengewürfelten und aus theilweise sehr schwache n
Kräften" b estehenden Dilettan t en-Orchesters , daß man unwillkürlich auf den
Gedanken ko mmt, eine derartige Beurtheilung müsse aus irgend ein er, jedem
ernsten musikalischen Sinne jed och entfernt liegend en Ur sache entsprungen
sein, indem a nders einem solchen Kritiker das ei nfachste Verständniß abge¬
sprochen w erden müßte. An einen strebsa men , oft mit schwere r Mühe
a rbei tenden Dilettanten-Verein pf legt man einen anderen M aßstab anzulegen.
Selbst unser braver S olist muß vor den Augen des gestrengen Herrn Richters
sein en ehrenhafte n Erfolg mit dem Inst rument e von „vo rzügl icher Qual ität"
t heilen. Auch
mit dem Arrangement des Programmes ist der Beric ht¬
erstatte r nicht recht zufrieden, findet es sogar „unglücklich" und macht ihm
den Vorwurf der „Geschmacklosigkeit". Daran erkennt man nun allerdings
daß der Refe rent der „Landeszeitung" um die An ordnung von Pro grammen
symphonischer K onzerte noch sehr wenig Erfahrungen gesammelt hat, sonst
müßte er wissen, daß es in der Regel nicht der Brauch ist, Lieder, wie die
bei uns gesungenen, einzeln zwischen größere Orc he ster stücke von symphonischen
Formen zu zerstreuen, sondern daß sie in solchen Fälle n zu Einer Programm¬
Nummer vereinigt zu werde n pflegen. Ande rs verhält es sich, wenn die
G esa ngsstücke größere Formen haben, wie z. B. Chöre mit O rchest erbeglei tung,
Arien rc. oder wenn Lieder in grö ßerer Zahl — was aber selt en vor¬
kommt — in Symphonie-Konzerten aufgeführt werden. — Nach der Auf¬
fassung des Refere nten der „Landeszeitung" müßte z. B. ein Liederkranz¬
Progra mm von zehn bis fünfzehn Lied ern ja eine ganze Monstr osit ät von
Geschmacklosigke it sein. Wir möc hten dem Herrn Schreiber den freund schaft¬
lichen Rath ge ben, fü rderhin seine gelernten Phrasen nicht am unpasse nden
Orte anzu b ringen und sich vorers t ein wenig besser umzusehen. Vor der
Hand fehlt ihm zu einem Kri tiker noch so ziemlich die erste B edingung,
nämlich ein auf musikalischen Kenntnissen beruhendes, Verh äl tnisse und Um¬
s tände erwägendes, vernünftiges Urtheil.
Anzeigen.
D orfer Senne rei. Morgen, Montag den 18. April N a chmittags
4 Uhr werden im Hirschen dahier zirka 50 Hek toliter Schotten und 6 Ztr.
Zieger in kleineren Partien versteigert. Schöch,
Obman n.
Ein Kuhrecht im Kobel und Ober sehren wird für nächsten S ommer
verpachte t von Albert
Alge in Haselstauden.