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für Jene von Wichtigkeit sind, wel che ihre Kinde r dem Handwerke widmen
wollen. — Bezüglich
der Uebergabe von junge n Leuten in die Lehre können
wir die betreffenden El tern und Vormünder nicht eindringlich genug er¬
mahnen, jedesmal einen ordentlichen Lehrvertrag abzuschließ en, wie es das
Gewerbegesetz von 1859 und 1883 im S. 90 ausdrücklich vorschreibt. Die
Vera bsäumun g di eser Vorschrift hat schon manchmal dem Lehr herrn und
dem Vertreter des Lehrlings Verdrießlichkeiten und Kosten verursacht.
Lehrverträge. Der obenbezogene S. 90 lautet folg endermaße n :
„Die A ufnahme minderjähriger Lehrli nge hat auf Grund eines, die
Bed ingung en der Aufnahme und Behandlung und ins besonder e die Dauer
der Lehrze it festsetzenden Vertrages zu geschehen, der, wenn der Lehrherr
einer Genossenschaft angehört, vor der Vorstehung dieser letzteren, sonst aber
vor der Gemeindevorstehung abzus chlie ßen, und daselbst aufzubewahren ist.
Schulnach r ich ten. Heinrich Mäser von Markt, geb. zu Ludesch, wurde
durch den k. k. Bezirks-Schulrath mit D ekret vom 8. Oktober zum provi ¬
sorischen Le hrer an der Sch ule in Kehleg g ernannt. —Hr.
DirektorWeb¬
hofer wurde laut amtlichen Nachri chten zum k. k. Inspektor der Volksschulen
der Gerichtsbezirke Dornbirn, Bregenz und Bregenzerwa ld ernannt.
Der Ortsschulrath gab in seiner vorgestrigen Sitz ung einstimmig demBe¬
dauern über den Rüc ktritt des Hr. Prof. Leitzinge r vom innegehabtenIn¬
spekt orate A usdruck. Hr. Prof. Leitzin ger hat w ährend seine r neunjährigen
Thätigkeit als Vol ks sch ulaufseher einen ungemein regen und unermüdlichen
Eifer für das Gedeihen des Volksunterrichtes an den Tag gelegt undich
um das V olkss c hulwesen des ihm anver traute n Aufsichtsgebietes e ntschiede n
in hohem Grade verdient gemacht. I nsbesondere der Ortschulra th in
Dornbir n fühlt sich demselben gegenüber zum Danke verpflichtet für das
allezeit so freundliche, willfährige und wohlwollende Entgegenkommen in
allen Fällen, wo es sich um Besetzung von Lehrstelle n hande lte. Seiner
b esonderen Aufmerksam k eit verdanken die Sch ulen Dornbirns eine Anzahl
ganz tüchtiger und hoch schätzbarer Lehrkräfte. —Es
wurde durch den
Ortsschulrath auch dem Unwi llen d arüber Ausdruck verliehen, daß ein Mann
wie Leit zing er, der sein er Amtspflicht und der edlen Auf gabe eines Sc hul¬
mannes mit so viel Hingebung lebte, jahrelang in un serm Lande der
Gegenstand so unwür diger, unr edlicher und gemein er Angriffe war.
Gemeindeausschuß. Am nächsten Donnerstag wird derselbe zur üblichen
Zeit eine Sitzung abhalten. Die Tagesordnung ist an der Amtstafel im
Gemeindehause angesc hlagen.
Prz. Jos. Senn. Am letzten Sonntag wurde in Haselstauden der
ehemalige lang jäh rige O rganist an der Pfarrkirche d ahier, Herr Franz Josef
Senn, eine in „Dorfer" Kreisen bei Jung und Alt gar wohl bekan nte
und allge mein beliebte Pers ön lichke it, nach längerem, unheilbarem L eiden zu
Grabe getragen. Der V erstorbene versah durch eine lange Reihe von Jah ren
das Amt eines Organisten und Kantors der Pfarrkirche da hier und erfüllte
als so lcher seine V erpflichtun gen, trotz dem für ihn höchst beschwerlichen ,