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sich die Erhaltungskosten bedeutend niedriger stellen. Was auf die Erhalt ¬
ungskosten in unserem Falle wesentlichst vortheilhaft einwirkt, ist der Um¬
sta nd, daß die proj. Strassenanlage durchaus in festem Ter rain liegt, welch es
keinerlei Setzungen und E rdabrutschu ngen , die immer mit sehr großen, hohe
Summen verschlingenden Reparatu ren und Reconstructionen verbunden sind,
befürchten läßt und im Zusammenhange mit der ausg eführten Straße n-An ¬
lage jedem El ementarv erhältnis se Trotz zu biete n geeignet sein wird.
5. Rentabil itätsber echnun g.
Nach dem in den vorstehenden Abtheilungen in eingehender Weise über
Lage, Kostenvoranschlag und Erhaltungslosten der proj ek tirten Straße referirt
worden, gehen wir nunm ehr über zu dem wichtigsten und entscheidensten
Theile dieser Abhandlung , zu der Besprechung der Frage der Rentabi lit ät.
Wohl die meisten der geehrten Leser werden sich bei vorliegender Lektüre
die Frage schon wiederhol t gestellt haben: Ist es denn m öglich, daß die
projektirte Verkehrsstraße, welche eine so bedeutende Summe zu ihrer Reali¬
s irung und keinen geringen Betrag zu ihrer ste tigen guten Instandh al tung
erfo rdert, auch in Zukunft ü berhaupt sich rentiren, daß das Baukapital sich
über die Erhaltungskosten hinau s verzinsen und dereinst getilgt wird? Es
besteht ja schon eine, wenn auch sehr schlechte Straße nach Schwarzach und
wenn auch daneben eine viel bess ere und vor Elementarereignissen ganz ge¬
schützte Verkehrslinie nach Dornbirn geht, so wird dennoch die alte Straße
immerhin noch einen ziemlichen Theil des Verk ehrs absorbiren . Wie kann
bei solche m Stand der Dinge sich ein nennenswerther Ertr ag eines einzu¬
führenden Weggeldes ergeben, wenn dieser mit der alten Straße noch gethe ilt
werden muß? Diese und ähnliche Einwen dung en sind schon oft gegen das
Straßenprojekt überhaupt vorgebra ch t word en und dürften gerade bei dieser
Abhandlung neuerd ings zur Geltung gekommen sein.
Um diese lben zu widerleg en, um übe rhaupt in möglichst detai lli rter
Weise diesen wichtigsten Punkt zu besprechen, lass en wir jede wie immer ge¬
artete, nur auf unsoliden Sche ing ründen sich aufbauende Reclame, wie sie
leider so oft bei ähnlichen Projekten ge handhabt wird, ganz beiseite. Wie
das ganze Straßenprojekt in s einer voll en Ausdehnung überh aupt nur der
e rns tlichen Behandlung fähig ist, so soll gerade obige Frage nur vom Stand¬
punkt e einer durchaus reelle n, auf wirkliche n Bew eisgründen basirten Dar¬
stel lung beantwortet wer den.
Wir sa gen: Die Stra ße Dornbirn-Alb er schwende wird trotz ihrer
hohen Bau- und Erhaltungskosten selbst unter der V oraussetzung , daß
die alte Straße nach Schwarzach noch fleißig benu tzt wird, was, wie wir
im Eingange dieser Broschüre nachgew ies en haben, in der Zu kunft sich auf
ein Minimum reduziren dürfte, dennach und zwar in den ersten Jahren
ihres Bestehens wenigstens die Erhaltungskusten und einen Theil der Ver¬
zinsung des Bauka pitals decken, nach einiger Zeit aber, wenn diese
letzteren die ge wöhnliche normale Höhe erreicht haben, wie im vorigen