Full text: Dornbirner Gemeindeblatt 1901 (1901)

Der O bmann A. Winsauer erk lärt, wie der Fi nanz 
ausschuss zu der gemachten Antragstellung geführt wurd 
und führt aus, dass Anwendung von Sparsamkeit oder 
Erhöhung des Steuerca pi tals unbeding te Nothwendigkei 
seien und richtet einen A ppell an die Besitzer größerer 
Vermöge n s chaften, zum Steuerrath herantreten zu wollen 
Der Vorsi tz ende eröffnet die G eneraldebatte, an welche 
sich G.=R. Engelbert Luge r, G.=A. J. Andre R homberg, 
G.=A. Maxm. Schmidinger, G.=R. Joh. Thurnher und 
Jul. Rhomberg , sowie der Obmann des Finanzausschusses 
A. Winsauer betheili gten. Hiebei wurden Wünsche vor 
gebracht und Au fklärungen ertheilt. 
Der vorliegende Voranschlag wurde hierauf durch der 
Vorsitzenden Post für Post vorgetr agen und zur Discu ssion 
gebracht 
Bei der hieran sich anknüpfenden Besprechung er gaber 
sich folge nde Anregunge n und Anträg e 
Zu Capitel V, „Einhaltung der Gebäude“, bemerkt 
G.=R. Joh. Thurnher, er sei der Meinung, dass betr. 
Pfarrhofb a u, Realschulbau und Winsauer Schulhausbau 
eine Ausgabe einges etzt werden müss e, da ja doch schon 
in diesem Jahre jedenfal ls Ausgaben gemacht werden 
müssen und spricht überdies über die Nothwendigkeit des 
Schulhausbaues Winsau 
An der Besprechung über den letzteren Gegenstand 
betheiligten sich G.=A. Lehre r Joh. Martin, G.=A. Alois 
Rein und G.=A. Ant. Mäser. 
Der Vorsitzende erklärt, das E rfordernis für der 
Realschulbau werde besch lufsgemäß im Anlehenswege auf¬ 
gebracht und könne z ufolge des sen erst nächstes Jahr 
Ein Schulhausbau is 
im Voranschlage erscheinen. 
Winsau sei gleichwie für Hauat und Wazenegg in Aus¬ 
sicht genommen, aber ein Baubeschluss liege noch 
nicht vor. 
Zu Ca pitel VI, „Brücken=, Straßen= und Wasserbau“ 
wünscht G.=R. Joh. Thurnhe r zu wissen, an welche 
Posten die vom Finanzausschuss beantragte Streichung 
v or genommen werde. 
Der Ob mann des Finanzausschusses A. Winsauer 
gibt hierüber Aufklärung und führt aus, bei welchen 
Poste n Abstriche gemacht werden können 
G.=A. Mäser wünscht bei diesem Anlasse, dass be 
Ausführung von Re g iearbeiten stets auf tücht ige Vor¬ 
arbeiter zu s chauen sei. Ueber diesen Punkt sprechen 
noch G.=A. Joh. Klocke r, G.=R. Jul. Rhomberg und 
B.=R. Victor Hämmerle. 
.=R. Joh. Th urnher spricht über die Vortheilhaftig¬ 
keit der Regiearbeit und gibt der Meinu ng Ausdruck, 
dass bei Ausgabepost Wuhrmeister Hefel die Streichung 
nicht auf einmal, sondern auf zwei Jahre hätte vertheilt 
werden sollen. 
G.=R. Hämmerle erklärt, warum sich in le tzter Zeit 
die Ausgaben für St raßen so hoch ge stellt haben uns 
bedeutet, dass die gut hergestellten Straßen bei nich 
außergewöhnlich schlechten Witterungsverhältnissen ein 
namhafte Herabminderung der Kosten der Instandhaltun 
zur Folge haben werde n. 
Es wird nun dem Antrage des Finanzaus schusses au 
Heradset zung der veranschlagten Summe von K 97.50 0 
auf K 70.000 zugestimmt 
Zu Capitel VII, betr. Schulanstalten, empfiehlt G.=R. 
Engelbert Luger nachfolgendem Beschlusse des Ortsschul¬ 
athes die Zustimm ung zu ertheilen 
. An der Ei nrichtung, die Lernmitt el auch ferner 
hin von Seite der Gemeinde unentgeltlich zu verab¬ 
olgen, sei festzuhalten. 
2. Der von Herrn Lehrer Walter gemachte Vor¬ 
anschlag für die Schul e in Markt soll als Richtschnun 
dienen für den Verbrauch von Le rnmi tteln an sämmt 
ichen Schulen. 
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3. Um in der Anschaffung von L ernmitteln für 
ämmtliche Schulen Einheit zu erzielen, solle n die 
Bestel lzettel für alle Sch ulen durch Herrn Leh rer Walter 
überprüft werden und soll der selbe mit dem Herrr 
Vorsitzenden des Ortss chul ra thes und der Ge meinde¬ 
vo rstehung die jährlichen Ansc h affungen besorgen. Ebens o 
oll dersel be all j ährlich eine Zusamm enstell ung der ver 
brauchten Lernmittel dem Ortsschulrathe vorlegen. 
Herr Lehrer Walter soll für seine Mühe entsprechen 
entlohnt werde n. 
Lernmit tel, we lche durch S chüler in gleichgilti ger 
oder muthwilliger Weise zerstört we rden, haben die¬ 
se lben selbst zu ersetzen 
4. Von der Aufstellung bestimmte r Regeln über 
die unentgeltliche Verabreichung von Lernmitteln soll 
vorderhand abgesehen werden, jedoch soll eine Anw eis¬ 
ung verfasst und sämmtlichen Lehrern zugestellt werden 
5. Wurde beschlossen, die von Herrn W alter ver¬ 
fasste Zusammenstell u ng über den Verbrauch von 
Lernmitteln sowie den Best ellzet tel zu je 100 Stück 
vervielfält i g en zu lassen und die Zusammenstel lu ng 
den H erren Mitgliede r n des Ortsschulrathes, der Ge¬ 
nei ndevertretu ng und der Lehrerschaft zu übermitte l n 
Es empfiehlt G.=A. Lehre r Martin, G.=R. Victor 
Hämm erle und G.=A. Max. Schmidinger die Annahme 
dieses Antrages. 
Dem Antrage wird zugestimmt. 
Der Vorsitzende ersucht um die Ermächtig u ng, in Ge¬ 
mäßheit des § 56 des Lehr erg esetzes beim Landesausschuss 
um die G en ehmigung des Gemeindebeschlusses vom 27. 
December v. J. einzuschreiten, mit welchem beschlossen 
wurde, die G ehalt sz uschüsse der Lehrer der fünf Berg 
sch ulen mit den bezüglichen Lehr st ellen blei bend ver¬ 
bunden und unwiderruflich zu erklären. 
Diese Ermächtigung wird gegeben. 
Bei diesem A nlasse ersuchte G.=A. Martin, es möcht 
dahin angetragen werden, dass im Wege der Gesetzes¬ 
inderung die 5 Bergschulen in die I. Gehalt sclas se ver 
setzt werden, und möge diese r Antrag auf eine der nächsten 
Tagesor d nungen des Gemeindeauss chusses gesetz t werden. 
S.=R. Victor Hämmerle stel lt Anfrage betreff s Heiz 
material an Schul en und wünscht Durc hführun g richtiger 
Ventilation in Schulzimmern. 
Der Obmann des F inanzausschu s ses Alb. W insauer 
wünscht im Präliminar ausgedrückt, wie hoch das von 
der Gemeind e gelieferte Heiz material zu den Schulen 
Haselstauden und Watzenegg sich bewerte. 
Bei Post „Realschule“ wird der Antrag des G.=A. 
Max. Schmidinge r auf Erhöhung der Bezüge des Dr 
Drexel von K 1200 auf K 1400 ab gelehnt. 
Es wird nun die Zuschrif t des L andesschulrath e s 
Bregenz vom 6. April d. J., Zl. 238, vorgetragen 
nach welcher sich die Gemein de zu äuß ern hat, ob sie das 
vom De pa rtement für H ochbau im k. k. Ministerium des 
Innern ausgearbeitete Projec t zur Herstellung eines Real 
schul=Neubaues wähl e, oder ob sich die Gemeind e für eir 
anderes zur Gen ehmigun g vorzulegen des Project ents chließe 
Der Obman n des Baur athes G.=R. Jul. Rhomberg 
beric htet eingehend über die Vortheile des quadratischen 
Baues, und stellt den Antrag, der Gemeindeausschuss 
wolle sich für diese Art des Baues entschließen 
G.=A. Ma rtin befürwortet den Antrag 
B.=A. Rünzler b ringt vor, welche Mangel haftigkeit die 
Erstellung des Re als chulgebäudes auf dem von Theodor 
Rhomberg erworbenen Grund e an Winders=Gässele wegen 
Fehlens einer Kapelle und eines Turnsaa les mit sich 
führe, schildert die Möglichkeit der Aufführung eines all¬ 
seit ig entsprechenden Baues auf der Hollenstein'schen Bündt 
an der Eisengasse und st ellt den Antrag:
	        
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