Wie kam diese Verführung
zustande?
Jeder Mensch sehnt sich im Grunde
seines Wesens nach der Gemeinschaft
mit Gott, dem Schöpfer. Diese Sehn-
sucht will gestillt werden. Es ist jedem
Menschen ins Herz gelegt, sich nach
Erfüllung zu sehnen. Die meisten An¬
gebote bringen keine Erfüllung, son¬
dern Versklavung und Abhängigkeit.
Es ist keine Erfüllung, ständig einen
Rausch zu haben, zu den materiell
Überhäuften zu gehören oder viele
Partner «auszuprobieren». Der Hun-
ger nach wahrem und echtem Leben
wird zunehmen und die Abhängigkeit
von Mensch und Material steigen.
Wie ein Fisch auf dem Trockenen
hoffnungslos nach Luft schnappt, so
wird auch der Mensch ohne Erfüllung
sein, der nicht in sein Element zurück¬
findet, zur Gemeinschaft mit Gott.
Jim Jones hat eine Ersatzreligion ange¬
boten. Sie war besonders von zwei Ele-
menten gekennzeichnet:
1. Die Menschen scharten sich um ein
Idol. Sie vertrauten einem geschickten
Menschen. Seine Ideen wurden zu den
ihrigen. Nicht der Wille des allmächti¬
gen Gottes, sondern die Lehre eines
Menschen waren verbindlich.
Parallelen: Auch bei uns finden wir
viele Beispiele von Menschen- oder Or-
ganisationshörigkeit.
Der Leiter der Children of God (Kin¬
der Gottes), Mose David Berg, brachte
seine Anhänger so weit, daß sie sich
«im Namen Gottes» zur Prostitution
anbieten.
* Auf die Frage, ob das Wort Gottes
(die Heilige Schrift oder Bibel) allge¬
mein zugänglich sei, antworteten Zeu¬
gen Jehovas, man müsse es mit ihren
Anleitungen lesen. Die Wachturm
Gesellschaft ist der entscheidende Leh¬
rer — und Manipulator.
Für uns ist es erfreulich zu wissen, daß
sich Gott nicht an einen Menschen
oder eine Organisation gebunden hat.
Jeder, der mit ehrlichem Herzen in der
Bibel forscht, wird Gottes Reden ver-
nehmen. Gott läßt den Aufrichtigen
nicht im Dunkeln tappen.
Fazit: «Mein Wort ist deines Fußes
Leuchte ...» (Psalm 119).
2. Jim Jones formte eine Sonderlehre.
Er verquickte seine Ideen mit Bibelver¬
sen und drückte seine persönliche
Weltanschauung in überzeugenden
Thesen und Theorien aus.
Parallelen: Viele religiöse Gruppen
meinen, sie müßten Gott mit ihren
Theorien zu Hilfe eilen. Zusätze über
Zusätze! Das «Buch Mormon» soll so¬
gar ein Engel verkündet haben! Ande¬
rerseits auch Abstriche über Abstriche
(s. das Buch: Bibelkorrektur — eine
tragische Verfälschung von Gottes
Wort). Kein Wunder, daß man so
nicht zu einer innigen und realen Ver-
bindung zu Jesus Christus gelangt.
Dies sind eigentlich auch die Kennzei¬
chen jeder Sekte. Ein Sektierer (lat.:
sequi — nachfolgen) ist demnach ein
Mensch, der Christus nicht nachfolgt.
Einer, der sein Vertrauen auf mensch-
liche Lehren, Organisationen und
Theorien setzt. Ob er zu einer aner-
kannten Kirche gehört oder nicht,
spielt in den Augen Gottes keine Rolle.
Liebe Leser,
wenn Sie Fragen, Kritik oder Anregungen
zu unseren in «informa» behandelten The¬
men haben, schreiben Sie uns bitte. Wir be¬
handeln Ihre Post vertraulich oder bespre¬
chen auf Wunsch Ihre Fragen im Monats¬
heft «informa».
Quellennachweis:
1-«Das ungedüngte Feld», M. Siebald,
MC, LP und Notenheft
2-TELOS-Taschenbuch Nr. 32
3-«Bitte stolpern» - Aussaat Verlag Wuppertal
Impressum:
Eigentümer, Herausgeber und Verleger:
Förderung christlicher Publizistik
Postfach 263, CH-9435 Heerbrugg
Satz und Druck: Schwengeler-Verlag, CH-9442 Berneck
Verantwortliche Redakteure:
Bruno Schwengeler, Rosenberg, CH-9442 Berneck:
Walter Nitsche, Fischbachg.20, A-6850 Dornbirn
Erscheinungsweise; monatlich