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Betrieb wurde in Bludenz, Bludesch, Ludesch, St. Gallen-
kirch, Schruns, Lustenau und Übersaxen erhoben, zwei in
Raggal und drei in Hittisau.
3.11 Bedeutung des Alpauftriebes
3.11.1 Notwendigkeit der Alpung
Der Alpwirtschaft kommt in Vorarlberg seit jeher große
Bedeutung zu. Ein Drittel der Landesfläche wird alpwirt
schaftlich genutzt. Die gesamte Alpfläche ist wesentlich
größer als die übrige landwirtschaftliche Nutzfläche. Vom
heimischen Viehbestand werden mehr als 40 % gealpt, davon
zwei Drittel Jungvieh. Einschließlich der Tiere aus dem
Ausland (Schweiz, Liechtenstein, Bundesrepublik Deutsch
land) und Tirol sömmern auf den Vorarlberger Alpen jähr
lich 30.000 bis 35.000 Stück Vieh.
Beim derzeitigen Viehstand sind drei Viertel aller Vorarl
berger Bauern bei normaler Kraftfutterzuführung auf die
Alpung angewiesen. Eine Abhängigkeit von der Alpung hat
sich vor allem dort entwickelt, wo einerseits die Flächen
der Heimgüter knapp bemessen und/oder unter besonderen
Erschwernissen zu bewirtschaften sind, andererseits alp
wirtschaftlich nutzbare Flächen in unmittelbarer Nähe zur
Verfügung stehen. So müssen in der Erschwerniszone IV 88 %
der Bauern sömmern; in der Zone III liegt dieser Anteil
bei 82 %, in der Zone II bei 78 % und in der Zone I bei
65 %. Von den Betrieben ohne Erschwernisse müssen nur 55 %
der Bauern alpen.