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die Viehzufuhr über die Grenzen könnten weite Teile des Vor
arlberger alpinen Raumes nicht alpmäßig genutzt werden, weil
zu wenig heimisches Alpvieh vorhanden ist. 1993 kamen fast
6.000 Alprinder aus dem Ausland, hauptsächlich aus der
Schweiz, oder aus dem benachbarten Tirol. Nahezu jedes fünfte
gealpte Rind stammte nicht aus einem Vorarlberger Stall.
Die auf den Alpen erzeugte Milch wurde teils ins Tal gelie
fert, teils auf den Alpen zu Butter und Käse verarbeitet. Die
Milchproduktion auf den Alpen betrug 9,4 Mio. kg, sie lag um
9 % über dem Vorjahresergebnis. Daraus wurden 415.700 kg Käse
und 53.600 kg Butter erzeugt.
Zum ständig auf den Alpen beschäftigten Personal gehörten 925
Personen, davon 668 Männer und 257 Frauen. Eine ganze Reihe
von Alpen verfügte allerdings über kein ständiges Alpperso
nal; die Bewirtschaftung erfolgte von den Heimbetrieben aus.
Längerfristig ist der Personalstand der Alpen, der allgemei
nen Entwicklung in der Landwirtschaft entsprechend, zurückge
gangen. Im Jahre 1980 gab es zum Beispiel noch an die 1.200
"Älpler". Ähnlich wie in den Talbetrieben konnte das Lei
stungsniveau trotz des rückläufigen Arbeitskräftepotentials
nicht nur gehalten, sondern sogar erhöht werden. Dazu haben
die Mechanisierung und Modernisierung der Alpbetriebe, die
bessere Erschließung und verschiedene andere Faktoren beige
tragen.
Aus eigener wirtschaftlicher Kraft könnte der Alpbetrieb
nicht aufrecht erhalten werden. Es bedarf umfangreicher För
derungsprogramme, um den Bestand und die Leistungsfähigkeit
der Alpwirtschaft zu sichern und bedarfsgerecht auszubauen.