563
Die Baupreise sind schon im Jahre 1995 nur mäßig angestie
gen, und zwar zwischen 2 % und 3 %. In der Bauwirtschaft
kam es damals zu einem Nachlassen der Nachfrage. Im Jahre
1996 hat sich die schwache Nachfrage fortgesetzt. Die Anhe
bung der Baupreise war daher noch niedriger als 1995. Der
Baupreisindex für den Wohnhaus- und Siedlungsbau stieg um
1,5 %, der Baupreisindex für den gesamten Hochbau um 1,8 %.
Auch der alte Baukostenindex mit der Basis Mai 1945 = 100 -
es ist dies kein Preis-, sondern ein Kostenindex - hat sich
im Jahresdurchschnitt 1996 gegenüber dem Jahresdurchschnitt
1995 nur um 1,4 % verändert. Nur der Baupreisindex für den
Tiefbau signalisiert eine etwas höhere Steigerungsrate,
dieser stieg um 3,0 %.
Die Wende im Konjunkturverlauf hat im Jahre 1996 eine be
scheidene Erhöhung der Tariflöhne bewirkt. Der Tariflohnin
dex stieg nach 3,4 % im Jahre 1995 im Jahre 1996 nur noch
um 2,4 %. In der Frühjahrslohnrunde 1996 gab es die höch
sten Kollektivvertragsabschlüsse für die Arbeiter im Me
tallgewerbe mit 3,8 %, für die Arbeiter in der Erdölverar
beitung mit 3,5 %, für die Arbeiter im Bauneben- und Bau
hilfsgewerbe mit 3,3 % und für die Arbeiter in der chemi
schen Industrie mit 3,3 %. Für alle anderen Branchen brach
ten die Abschlüsse weniger als 3 %. In der Herbstlohnrunde
1996 betrug die höchste Anhebung der Mindestlöhne 2,6 %,
und zwar für die Arbeiter und Angestellten in der Metallin
dustrie sowie für die Angestellten in der chemischen Indu strie.