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chen Eheschließungen im Jahr vorher. Die Heiratsziffer be
trägt noch 4,6 Promille. In früheren Jahren gab es ähnlich
niedrige Werte nur, wenn das Heiratsverhalten durch gesetz
liche Maßnahmen beeinflusst wurde, so 1988, als die Hei
ratsbeihilfe abgeschafft wurde.
Im Jahre 2000 zeichnet sich eine grundsätzliche Änderung im
Heiratsverhalten der Vorarlberger Bevölkerung ab. Heirats
ziffern unter 5 Promille deuten darauf hin, dass ein stän
dig wachsender Teil der heiratsfähigen Bevölkerung keine
standesamtliche Partnerschaft eingeht. Die Heiratshäufig
keit dürfte gegenüber den 80er Jahren und der ersten Hälfte
der 90er Jahre um rund ein Viertel gesunken sein.
Die Zahl der Ehescheidungen hat im Jahre 2000 weiter zuge
nommen. 849 Ehen wurden gerichtlich gelöst. Eine Ehe wurde
für nichtig erklärt. Weitere 951 Ehen wurden durch den Tod
des einen Ehepartners beendet. Die Zahl der Ehelösungen war
um 181 größer als jene der Eheschließungen. Die Differenz
zwischen Ehelösungen durch Tod und durch Scheidung beträgt
in Vorarlberg nur noch 12 %. In Wien ist die Zahl der Ehe
scheidungen größer als die Zahl der Ehelösungen durch Tod.
In allen anderen Bundesländern überwiegen die Ehelösungen
durch Tod zahlenmäßig deutlich. Im Burgenland beträgt diese
Differenz über 100 %, d.h. die Zahl der Ehelösungen durch
Tod ist mehr als doppelt so groß wie jene der Ehescheidun
gen. In Kärnten beträgt diese Differenz 82 %. In den ande
ren Bundesländern ist die Zahl der Ehelösungen durch Tod um
39 % bis 80 % größer als jene der Ehescheidungen. In Vor-